Ausgabe 2024
Geschichte
Lange Zeit wurde alljährlich am 14. Juli das Team unter Leitung von Marc Madiot, einer charismatischen Figur des Radsports, im Bus mit der französischen Nationalhymne La Marseillaise und Le chant des partisans (Partisanenlied, Lied der französischen Widerstandskämpfer im Zweiten Weltkrieg) eingeschworen. Die wenigen Nicht-Franzosen (Bradley McGee, Baden Cooke, Philippe Gilbert und jetzt Stefan Küng), die der Formation der staatlichen französischen Lotterie zum Ruhm verholfen haben, bezeugen es: FDJ hält unter verschiedenen Namen – La Française des Jeux, fdjeux.com, FDJ-BigMat oder FDJ.fr und seit 2018 Groupama-FDJ – die Farben des Gastlands der Tour de France hoch.
Durch den Sieg von Frédéric Guesdon beim Rennen Paris-Roubaix beflügelt, tritt das Team bereits bei seinem Tour-Debüt 1997 in Person von Christophe Mengin in Fribourg (Schweiz) auf den Plan. Mit seinem australischen Duo McGee-Cooke, das den Prolog bzw. die Punktewertung gewinnt, prägt es die Tour 2003 im Jahr ihres hundertjährigen Bestehens. Arnaud Démares Sieg im Sprint in Vittel 2017 in blau-weiß-rot ist ein starkes Symbol, umso mehr als 2018 ein zweiter Erfolg in Pau folgt, wo Pierrick Fedrigo bereits 2012 gewinnt.
Die Fahrer mit dem vierblättrigen Kleeblatt auf dem Trikot haben bei der Tour wechselnden Erfolg. Mit Ausnahme von Christophe Le Mével (10. Platz 2009) und Sandy Casar (11. Platz 2009, 13. Platz 2008) treten sie punktuell in Erscheinung, bis Thibaut Pinot bei der Tour 2012 sein Potenzial entfaltet. Er gewinnt die Etappe von Porrentruy und fährt als erster Jungprofi unter 23 Jahren seit 1947 in die TOP 10 der Gesamtwertung! Ein erster Vorgeschmack auf künftige Auftritte: Bei der Tour 2014 ist er Dritter und bester Jungprofi und gibt den französischen Radsportfans die Hoffnung auf den ersten Sieg seit Bernard Hinaults fünftem Erfolg (1985) zurück.
Sein Triumph in L’Alpe d’Huez 2015 erfüllt die französischen Radsportfans erneut mit Stolz. Er trägt 2016 auch das Gepunktete Trikot, bevor er krankheitsbedingt aufgeben muss. Beim Giro durchlebt er Höhen und Tiefen: 2017 wird er Vierter, aber 2018 liegt er auf dem dritten Platz der Gesamtwertung, als er auf der vorletzten Etappe erneut aussteigen muss. Durch seinen Sieg bei der Lombardei-Rundfahrt bestärkt, genießt die Tour de France wieder sein ganzes Augenmerk und er durchlebt 2019 ein Wechselbad der Gefühle: Auf der Strecke nach Albi wird er auf die Windkante genommen, dann gewinnt er die Königsetappe am Tourmalet und rückt wieder in die Nähe des Gelben Trikots, bevor er in den Alpen unter dramatischen Umständen aufgeben muss. 2020 kommt der nächste Tiefpunkt: Ein Sturz 3 km vor dem Ziel der ersten Etappe in Nizza verdirbt ihm nicht nur die Tour de France, sondern auch die Teilnahme an den nächsten drei großen Rundfahrten, weil sein Rücken ernsthaft lädiert ist.
Es ist 2022 Marc Madiots ganzer Stolz, drei Franzosen in den TOP 15 der Gesamtwertung der Tour zu platzieren: David Gaudu (4. Platz), Valentin Madouas (10. Platz) und Thibaut Pinot (14. Platz). Mit Madouas, der in Foix Zweiter wird, kommt Groupama-FDJ näher an den Etappensieg heran als mit Pinot, der in Châtel-Les Portes du Soleil und in Mende als Vierter ins Ziel kommt. Während man in Frankreich die Entwicklung der Wunderkinder Romain Grégoire und Lenny Martinez aufmerksam beobachtet, erreicht David Gaudu 2023 mit etwas schwächerer Leistung immerhin den 9. Platz der Gesamtwertung und steht damit weniger im Rampenlicht als Thibaut Pinot, der bei seiner letzten Tour Elfter wird. Das ist jedoch nicht die größte Meldung: Pinot liegt in seiner Heimat einsam in Führung, als seine Fans ihm am Col du Petit-Ballon in einer Kurve einen frenetischen Empfang bereiten (die Stelle wird ihm zu Ehren inzwischen „Virage Pinot“ genannt). Am Ende der Etappe wird er in Le Markstein bei bester Stadionstimmung Siebter.
- Finalsieg0
- Etappensiege13
- Gelbe Trikots3
- Sonstige verdientes Rennen0
Gesamtsiege: 0
Podiumsplätze: 1
- 2014: Thibaut Pinot, Dritter
Etappensiege: 13
- 1997: Christophe Mengin in Fribourg
- 2002: Bradley McGee in Avranches
- 2003: Bradley McGee in Paris (Prolog); Baden Cooke in Sedan
- 2007: Sandy Casar in Angoulême
- 2009: Sandy Casar in Bourg-Saint-Maurice
- 2010: Sandy Casar in Saint-Jean-de-Maurienne
- 2012: Thibaut Pinot in Porrentruy; Pierrick Fédrigo in Pau
- 2015: Thibaut Pinot in L’Alpe d’Huez
- 2017: Arnaud Démare in Vittel
- 2018: Arnaud Démare in Pau
- 2019: Thibaut Pinot am Col du Tourmalet
Siege in anderen Wertungen: 3
- 2003: Baden Cooke (Punktewertung)
- 2011: Jérémy Roy (kämpferischster Fahrer)
- 2014: Thibaut Pinot (bester Jungprofi)
Gelbe Trikots: 3
- 2003: Bradley McGee, drei Tage
TEILNAHMEN: 27 (ununterbrochen seit 1997)
DIE ZAHL
10: Anzahl der Teilnahmen von Thibaut Pinot an der Tour de France (drei Etappensiege, ein dritter Platz in der Gesamtwertung und einmal bester Jungprofi)
MEILENSTEINE
- 22. Juli 1997: Erste Glücksmomente, erster Etappensieg von Christophe Mengin.
- 8. Juli 2003: Drei Wertungstrikots am gleichen Tag (McGee in Gelb, Cooke in Weiß, Mengin im Gepunkteten Trikot) vor dem Gesamtsieg von Cooke in der Punktewertung.
- 26. Juli 2014: Nach dem abschließenden Zeitfahren von Bergerac nach Périgueux steht die Formation FDJ am Ende der Tour erstmals auf dem Siegerpodest: Thibaut Pinot wird Dritter in der Gesamtwertung und gewinnt das Weiße Trikot.
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