Ausgabe 2024
Geschichte
Das erste Team von Lotto startet in der Saison 1985 unter der Leitung von Walter Godefroot und seines Stellvertreters Patrick Lefevere. Marc Sergeant, später lange Jahre Manager von Lotto Soudal, ist im fünfzehnköpfigen Kader. Er beschert 1987 der belgischen Staatslotterie den ersten Etappensieg bei der Tour de France. Diese muss in diesem Jahr und im Vorjahr nur im Juli ihre Formation in Joker umbenennen, um jede Verwechslung mit der französischen Lotterie auszuschließen.
Nach zweijähriger Pause (1988 und 1989) kehrt das Team Lotto auf Betreiben von Jean-Luc Vandenbroucke zur Tour zurück – mit Bravour, denn Johan Museeuw gewinnt zwei Etappen an prestigeträchtigen Orten: vor dem Mont Saint-Michel und auf den Champs-Elysées. So nimmt die Karriere des „flämischen Löwen“ an Fahrt auf.
Im neuen Jahrtausend sorgt die nationale Rivalität mit der Formation Quick Step von Patrick Lefevere dafür, dass sich Lotto bei der Rekrutierung des Kaders in Australien umsieht, mit mehr oder weniger Erfolg: Robbie McEwen heimst drei Grüne Trikots ein, aber Cadel Evans verpasst 2007 und 2008 mit seinen zweiten Plätzen in der Gesamtwertung zweimal knapp das Gelbe Trikot. Er wird 2011 schließlich Gesamtsieger, aber da fährt er bereits für BMC...
Der Einzug von Jurgen Van den Broeck in die TOP 5 der abschließenden Gesamtwertung lässt 2010 belgische Herzen höherschlagen. Nach seinem Sturz 2011 verbessert er 2012 mit dem vierten Platz das bis dato beste belgische Ergebnis des vorherigen Vierteljahrhunderts (Claudy Criquielion wird 1986 Fünfter). Auch der Tagessieg des belgischen Meisters Philippe Gilbert, der 2011 am Mont des Alouettes gewinnt, kann sich sehen lassen!
2014 flimmert Lotto-Belisol erneut über alle Bildschirme, als der Franzose Tony Gallopin am 14. Juli im Gelben Trikot die Etappe in Oyonnax gewinnt.
Der dritte Platz von André Greipel in Sarzeau ist 2018 das beste Ergebnis von Lotto Soudal und die Formation beendet die Tour mit nur drei Fahrern, sodass sie sich erneut in Australien nach Ersatz für den Gorilla von Rostock umsieht. Caleb Ewan löst ihn ab und übertrifft alle Erwartungen: Bei seinem Tagessieg in Toulouse ist er der jüngste Fahrer mit Etappensiegen bei allen drei Grand Tours seit Nino Defilippis 1956. Er gewinnt bei seinem Tour-Debüt außerdem in Nîmes und Paris und beendet die Tour de France als produktivster Sprinter.
Die in Belgien gestartete Tour von 2019 wird ein großer Erfolg für das Team Lotto Soudal, dessen Doppelspitze – bestehend aus Thomas De Gendt mit seinem herausragenden Sieg in Saint-Étienne und Tim Wellens, der das Gepunktete Trikot länger trägt als Julian Alaphilippe das Gelbe (15 Tage) – unermüdlich angreift und für Furore sorgt.
Caleb Ewan bestätigt 2020 als zweifacher Etappensieger seinen Rang als Weltklassesprinter. Aber im Jahr darauf erleidet er am dritten Tag auf dem Asphalt von Pontivy Knochenbrüche, während sein Landsmann Harry Sweeny die beste Platzierung (3. Platz in Nîmes) einer alternden belgischen Formation erzielt.
2022 schafft sie auf keiner Etappe den Sprung aufs Podium und der vierte Platz des Dänen Andreas Kron in Lausanne ist das beste Ergebnis, wohingegen Caleb Ewan auf der Pflastersteinetappe stürzt und von da an beeinträchtigt ist.
Drei Fahrer holen 2023 zweite Plätze für Lotto-Dstny: Caleb Ewan in Nogaro, Maxim Van Gils am Grand Colombier und Pascal Eenkhorn in Bourg-en-Bresse. In diesem Jahr erwarten viele mit Spannung das Tour-Debüt des Wallonen Arnaud De Lie.
- Finalsieg0
- Etappensiege40
- Gelbe Trikots8
- Sonstige verdientes Rennen0
Gesamtsiege: 0
Podiumsplätze: 2
- 2007: Cadel Evans, Zweiter
- 2008: Cadel Evans, Zweiter
Etappensiege: 40
- 1987: Marc Sergeant in Straßburg
- 1990: Johan Museeuw am Mont Saint-Michel und in Paris
- 1992: Jan Nevens in Koblenz; Peter De Clercq in Nanterre
- 2001: Rik Verbrugghe in Lavaur; Serge Baguet in Montluçon
- 2002: Robbie McEwen in Reims und in Paris
- 2004: Robbie McEwen in Namur und Guéret
- 2005: Robbie McEwen in Montargis, Karlsruhe und Montpellier
- 2006: Robbie McEwen in Esch-sur-Alzette, Saint-Quentin und Vitré
- 2007: Robbie McEwen in Canterbury; Cadel Evans in Albi
- 2011: Philippe Gilbert am Mont des Alouettes; André Greipel in Carmaux; Jelle Vanendert am Plateau de Beille
- 2012: André Greipel in Rouen, Saint-Quentin und Le Cap d’Agde
- 2013: André Greipel in Montpellier
- 2014: André Greipel in Reims; Tony Gallopin in Oyonnax
- 2015: André Greipel in Neeltje-Jans (Zeeland), Amiens Métropole, Valence und Paris
- 2016: Thomas De Gendt am Mont Ventoux (Chalet Reynard); André Greipel in Paris
- 2019: Thomas De Gendt in Saint-Étienne; Caleb Ewan in Toulouse, Nîmes und Paris
- 2020: Caleb Ewan in Sisteron und Poitiers
Siege in anderen Wertungen: 5
- 1999: Jacky Durand (kämpferischster Fahrer)
- 2002: Robbie McEwen (Punktewertung)
- 2004: Robbie McEwen (Punktewertung)
- 2006: Robbie McEwen (Punktewertung)
- 2023: Victor Campenaerts (kämpferischster Fahrer)
Gelbe Trikots: 8
- 2004: Robbie McEwen, ein Tag
- 2008: Cadel Evans, fünf Tage
- 2011: Philippe Gilbert, ein Tag
- 2014: Tony Gallopin, ein Tag
TEILNAHMEN: 37 (seit 1985)
DIE ZAHL 37: Anzahl der Teilnahmen eines von der belgischen Staatslotterie gesponserten Teams an der Tour de France (seit 1985).
MEILENSTEINE
- 5. Juli 1987: Marc Sergeant holt den ersten Sieg für Team Lotto bei der Tour de France nach dem Grand Départ in West-Berlin.
- 2. Juli 2011: Der belgische Meister Philippe Gilbert gewinnt die Etappe am Mont des Alouettes und übernimmt in der Vendée das Gelbe Trikot.
- 28. Juli 2019: Caleb Ewan gewinnt als vierter Fahrer von Lotto nach Johan Museeuw, Robbie McEwen und André Greipel die Etappe auf den Champs-Elysées. André Greipel bleibt der einzige Vertreter eines belgischen Teams, der bei einer einzigen Tour de France (2015) vier Etappen gewinnt.
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