Ausgabe 2024
Geschichte
Das in den Jahren nach Hinault lange diskutierte, aber nie realisierte Thema – der Traum einer Region, die seit 1532 zu Frankreich gehört und dennoch immer eine gewisse Unabhängigkeit bewahrt – wird seit 2014 mit der Teilnahme eines Teams mit starker bretonischer Identität wahr. Der Hauptsponsor der Formation Bretagne-Séché Environnement ist zunächst der Conseil régional (Rat der Verwaltungsregion), unter Federführung von Yves Le Drian, Staatsmann und großer Botschafter des Radsports.
Vor dem Grand Départ in Yorkshire startet zuletzt 1961 ein regionales Team aus dem Westen Frankreichs (die Formation Ouest-Sud-Ouest) bei der Tour. Die Bretagne ist die Hochburg des französischen Radsports, in gewisser Weise seine Wiege, mit ihren intensiven Radsportaktivitäten und ihrem Platz in der Geschichte, den sie vier Tour-Siegern zu verdanken hat (Lucien Petit-Breton, Jean Robic, Louison Bobet und Bernard Hinault), auch wenn man 27 Jahre zurückgehen muss, um den letzten Bretonen im Gelben Trikot zu finden (Stéphane Heulot 1996). Bevor Warren Barguil sich entschließt, das Team aus seiner Region zu verstärken, beendet er 2017 in Foix die 23-jährige bretonische Durststrecke.
Der letzte Bretone, der vor ihm eine Etappe gewann, ist 1994 Pascal Lino.
Die Formation, die 1994 im Amateurlager auf Betreiben des radsportbegeisterten Industriellen Jean Floc’h entsteht, wechselt 2005 ins Profilager und steigt 2011 zunächst zum Zweitdivisionär auf und 2023 schließlich in die WorldTour.
Aus Bretagne-Séché Environnement wird zunächst Fortuneo, zusammen mit verschiedenen Co-Sponsoren, und inzwischen B&B Hôtels, wobei die beiden namensgebenden Sponsoren in Brest sitzen. Das Team macht bei seinen ersten Auftritten während der Tour de France durch zahlreiche Ausreißversuche auf sich aufmerksam.
Brice Feillu fährt 2014 auf den 16. Platz der Gesamtwertung (und wiederholt die Leistung 2017). Auch zu nennen ist der verwunderliche Ausschluss des argentinischen Teamchefs Eduardo Sepúlveda, der bei einem technischen Problem 2015 die Nerven verliert und in ein Fahrzeug steigt. 2016 glänzt der englische Sprinter Dan McLay, der in Montauban Dritter wird. Die Rekrutierung von André Greipel als Sprinter bleibt erfolglos, im Gegensatz zu Warren Barguil, französischer Meister und 10.
Platz der Tour 2019, der zu seinen Wurzeln zurückkehrt. Mit dem Einstieg von Nairo Quintana 2020 erreicht die bretonische Formation aber eine neue Dimension, obwohl die ersten beiden Teilnahmen des Kolumbianers bei der Tour de France in den Farben von Arkea-Samsic nicht überwältigend sind (17. bzw. 28. Platz).
Er trägt 2021 fünf Tage lang das Gepunktete Trikot. Bei der Auflage 2022 erobert er sich erneut einen Platz, der seiner würdig ist (6. Rang im Gesamtklassement), aber dann wird bei ihm Tramadol nachgewiesen, was ihm ein Sabbatjahr einbringt.
Als bestes Ergebnis der Tour 2023 verbucht die bretonische Formation den vierten Platz von Luca Mozzato in Bordeaux.
- Finalsieg0
- Etappensieg0
- Gelbes Trikot0
- Sonstige verdientes Rennen0
Gesamtsiege: 0
Podiumsplätze: 0
Etappensiege: 0
Siege in anderen Wertungen: 0
Gelbes Trikot: 0
TEILNAHMEN: 10 (seit 2014)
DIE ZAHL 6: Die Platzierung von Nairo Quintana im Gesamtklassement der Tour 2022 – vor seiner Disqualifizierung.
MEILENSTEINE
- 5. Juli 2014: Erster Rennkilometer für Bretagne-Séché Environnement bei der Tour de France und erster Ausreißversuch auf Initiative von Benoît Jarrier.
- 7. Juli 2016: Erste Podiumsplatzierung bei der Tour de France dank Dan McLay, der in Montauban Dritter hinter Mark Cavendish und Marcel Kittel wird.
- 28. Juli 2019: Warren Barguil holt die erste Top-10-Platzierung in der finalen Gesamtwertung für Arkéa-Samsic, nachdem Brice Feillu 2014 und 2017 jeweils auf den 16. Platz kommt.
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