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Ausgabe 2024

Etappesiege 1
Gesamtklassement 15
Die fahrer im Rennen 5
Teamleiter GUIBERTEAU Christian / WINSTON Matthew

Geschichte

Das Team entsteht 2005 unter dem Namen Shimano-Memory Corp aus der Verschmelzung der niederländischen Formation Bankgiroloterij mit der japanischen Truppe Shimano. Die Equipe, die zunächst in den Niederlanden beheimatet ist und von Iwan Spekenbrink geleitet wird, entwickelt sich in den nächsten sechs Saisons mit Unterstützung der Werkzeugfirma Skil weiter, die in den Radsport zurückkehrt. Diese hatte schon in den 1980er Jahren das Team von Sean Kelly gesponsert, was die Neuauflage eines Vintage-Trikots erklärt.

2012 steigt die Gruppe mit Unterstützung der Mineralölfirma Argos North Sea Group in eine neue Liga auf und wird zum Fahnenträger des größten Fahrradherstellers weltweit. Der taiwanesische Riese trägt seinen Namen zurecht: Giant. Die Gruppe registriert sich 2016 in Deutschland und fährt zunächst in den Farben der Shampoo-Marke Alpecin und dann des Reiseveranstalters Sunweb. Mittlerweile trägt sie den Damen DSM – eines niederländischen Konzerns, der sich auf Ernährung und Pharmazeutik spezialisiert (mit Firmenich und PostNL als Partnern), und fährt wieder unter niederländischer „Flagge“.

Die erste Teilnahme des Teams an der Tour de France ist 2009 von der Motivation der unbekannten Franzosen geprägt, die von den großen Teams übersehen werden (darunter Cyril Lemoine, 3. Platz der 3. Etappe), von der Opferbereitschaft des Sprinters Kenny van Hummel, der sich über die Pässe quält, und vom Aufblitzen des Japaners Fumiyuki Beppu, der in Aubenas den 7. Platz erreicht und auf den Champs-Élysées erneut attackiert, wo er zum kämpferischsten Fahrer des Tages erklärt wird.

Bei der zweiten Einladung 2012 setzt Argos, immer noch mit Unterstützung des japanischen Co-Sponsors Shimano, alles auf seinen Sprinter Marcel Kittel, der jedoch von Anfang an durch einen Magen-Darm-Infekt geschwächt ist. Kittel holt sich 2013 eine schöne Wiedergutmachung: vier Etappensiege, darunter die Auftaktetappe in Bastia, die ihm auch das Gelbe Trikot einbringt, und die prestigeträchtigste auf den Champs-Élysées. Der Deutsche entthront 2014 Mark Cavendish, als er erneut vier Etappensiege holt – darunter wieder die Auftakt- und die Schlussetappe.

Nach seiner Abwesenheit bei der Tour 2015 wechselt Kittel 2016 das Team. John Degenkolb, der zu der Gruppe gehört, die im Januar 2016 Opfer eines schrecklichen Unfalls im Training wird, macht es ihm ein Jahr später nach. Das deutsche Duo hinterlässt ein Vakuum, das der australische sprintstarke Allrounder Michael Matthews (Grünes Trikot) und der französische Kletterer Warren Barguil (Gepunktetes Trikot) bei der Tour 2017 nach Kräften füllen. Beide gewinnen je zwei Etappen in Abwesenheit ihres Teamkapitäns Tom Dumoulin, der sich noch von seinem Triumph beim 100. Giro erholt.

2019 ist die verletzungsbedingte Abwesenheit von Dumoulin, der 2018 den Giro, die Tour de France und die Weltmeisterschaft im Zeitfahren als Zweiter beendet (letztere hatte er im Vorjahr gewonnen), umso mehr zu spüren, als dass Ersatzkapitän Wilco Kelderman nach einem Sturz im März an Rückenschmerzen leidet und aufgeben muss. Michael Matthews erzielt mit seinem 2. Platz in Épernay hinter Julian Alaphilippe bei der Tour 2019 das beste Ergebnis für Team Sunweb.

Die Formation weiß jedenfalls, wie man wiederholt den Verlust des Teamkapitäns wegsteckt, denn zur Tour 2020 tritt sie mit einer Truppe von Einzelkämpfern an, die drei Etappensiege und mit Marc Hirschi auch noch die Rote Rückennummer für den kämpferischsten Fahrer holt. Doch die große Offenbarung Hirschi bleibt auch nicht lang. Das Team hat 2021 ein mageres Jahr und muss auf die Dienste seines Kapitäns Romain Bardet verzichten, der 2022 bei der Tour de France wieder antritt (6. Platz in der Gesamtwertung). Er startet 2023 erneut bei der Tour, muss aber vor den Alpen auf dem 12. Platz der Gesamtwertung liegend nach einem Sturz aufgeben. Das niederländische Team hat keine Ersatzpatrone und kann nicht nachladen.

 
  • Finalsieg0
  • Etappensiege19
  • Gelbe Trikots2
  • Sonstige verdientes Rennen0

Gesamtsiege: 0
Podiumsplätze: 1

  • 2018: Tom Dumoulin, Zweiter

Etappensiege: 19

  • 2013: Marcel Kittel in Bastia, Saint-Malo, Tours und Paris
  • 2014: Marcel Kittel in Harrogate, London, Lille und Paris
  • 2015: Simon Geschke in Pra Loup
  • 2016: Tom Dumoulin in Andorra-Arcalís und La Caverne du Pont d’Arc
  • 2017: Warren Barguil in Foix und am Col d’Izoard; Michael Matthews in Rodez und Romans-sur-Isère
  • 2018: Tom Dumoulin in Espelette
  • 2020: Marc Hirschi in Sarran; Søren Kragh Andersen in Lyon und Champagnole

Siege in anderen Wertungen: 3

  • 2017: Michael Matthews (Punktewertung) und Warren Barguil (bester Kletterer und kämpferischster Fahrer)

Gelbe Trikots: 2

  • 2013: Marcel Kittel, ein Tag
  • 2014: Marcel Kittel, ein Tag

TEILNAHMEN: 13 (seit 2009)

DIE ZAHL
2: Wertungstrikots, die die Zimmergenossen Warren Barguil (Gepunktetes Trikot) und Michael Matthews (Grünes Trikot) 2017 in Paris einsammeln

MEILENSTEINE
29. Juni 2013: Beim Tour-Auftakt in Korsika offenbart sich vor ungewöhnlicher Kulisse die immense Klasse von Marcel Kittel, als endlich der Mannschaftsbus von Orica-GreenEdge aus dem Weg geräumt ist, der unter dem Zielbogen feststeckt.

5. Juli 2014: Ji Cheng startet als erster Chinese bei der Tour in den Farben von Giant-Shimano und beendet sie als Schlusslicht (164. Platz).

29. Juli 2018: Tom Dumoulin schenkt dem Team seiner Anfangstage seine erste Platzierung in den TOP 3 der Gesamtwertung der Tour de France. Er beendet die Tour als Zweiter zwischen Geraint Thomas und Chris Froome, beide Team Sky. Am Vortag hat er das Zeitfahren im Baskenland im Regenbogentrikot dieser Disziplin gewonnen, nachdem er zwei Monate zuvor bereits beim Giro den zweiten Platz erreicht hat.

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