Ein Terrain für Ausreißer

Die viertletzte Etappe vor den beiden Gebirgsetappen mit Bergankünften morgen und übermorgen sollte den Ausreißern vorbehalten sein. Denn für die Favoriten sind die heutigen Berge nicht schwer genug, für die Sprinter wiederum auf Dauer zu anstrengend. Ein kurioser Etappenverlauf über 179,5 km und damit der fast gleichen Distanz wie gestern doch diesmal von Gap nach Barcelonnette. Wieder mit einem umkämpften Zwischensprint.

Marché de Gap
Marché de Gap © Getty/Francois Roux

Eines ist ab sofort klar: flach wird es nicht mehr. Dafür weist die Strecke zu viele Höhenmeter mit 5 Bergen der 3. Kategorie auf. Von Gap führt der Kurs Richtung Westen fast zurück bis zur gestrigen Sprintwertung in Veynes, biegt aber vorher nach Norden ab. Erster Berg die Col du Festre (3,9 km à 6,3 %) nach 32 km. Weiter nach Norden und 25 km weiter nach dem  doppelten Richtungswechsel - erst kurz nach Osten dann nach Süden - muss am Lac du Sautet wieder geklettert werden. Das Hindernis: die Côte de Corps (2,1 km à 7,2 %). Weiter führt der heutige Streckenabschnitt über kleinere Hügel zur Sprintwertung nach 84,3 km in Saint-Bonnet-en-Champsaur. Wenn bis dahin noch keine Ausreißergruppe steht, werden sich Girmay (387) und Philipsen (354) den nächsten Schlagabtausch um die Sprintpunkte liefern. 

Offensive wird belohnt

Auf dem winkeligen Kurs folgen noch drei Berge mit ständigem Auf und Ab: Die Côte de Manse (5,1 km à 3,6 %) bei Km 97 gegenüber vom Startort Gap; 23 km weiter die Côte de Saint-Apollinaire (7 km á 5,5 %) und schließlich nach weiteren 18 km die Côte des Démoiselles Coiffées (3,6 km à 5,4 %) über den und am spektakulären Lac de Serre-Ponçon vorbei. Vom „Berg der frisierten Damen“ bis zum Ziel nach 40 km in Barcelonnette bleibt es wellig, ja das Terrain steigt zum Schluss noch einmal leicht an auf 1138 m Höhe. Erst dann kann der Sieger, ein Fahrer mit offensiver Fahrweise, die Arme hochreißen. 

Angriff auf die Bergwertung?

Auch wenn Carapaz heute Punkte in der Bergwertung gesammelt hat, nicht zuletzt 10 am einzigen Berg der Einser-Kategorie, liegt er als 6. noch weit hinter dem auch hierbei führenden Pogacar - genau 43 Punkte. Das rot auf weiß gepunktete Trikot kann frühestens am Freitag und Samstag in Gefahr geraten. Und dem Ecuadorianer ist bei seiner derzeitigen überragenden Form noch einiges zuzutrauen. Auf jeden Fall wird diese Etappe am viertletzten Tag der Tour schwer - und schnell.

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