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Mohoric mit Tigersprung zum Sieg

Tour de France 2023 | Etappe 19 | Moirans-en-Montagne > Poligny

Diese Etappe hatte es in sich und war umkämpfter und schneller als die Experten erwartet hatten. Erfreulicherweise nährten Nils Politt und Georg Zimmermann lange die Hoffnung auf einen deutschen Etappensieg. Leider wurde Politt mit technischem Defekt ausgebremst und Zimmermann hätte auf Grund seiner ständigen Angriffe auch den Titel kämpferischster Fahrer verdient gehabt. Der ging wie gestern an Victor Campenaerts. Beinahe noch eine Wiederholung, aber um Millimeter verwies Mohoric den gestrigen Sieger Asgreen auf Platz 2.

Highlights - Etappe 19 - Tour de France 2023

Überraschend eröffnete Jasper Philipsen die Feindseligkeiten. Danach folgte Angriff auf Angriff auf einem Terrain, in dem es ständig leicht rauf und runter ging und das Attacken favorisierte. Nils Politt (BOH) zeigte sich früh an der Spitze, doch noch ohne den gewünschten Erfolg. Im Anstieg auf den ersten Berg des Tages, die Côte du Bois de Lionge (4. Kategorie), Pedersen und Lutsenko vorne. Letzterer sicherte sich den einen Punkt. Dahinter wieder geschlossenes Feld. In der Abfahrt riss das Peloton jedoch auf Grund von  Seitenwind auseinander. Vor allem die Fahrer im 2. Peloton (u.a. mit Buchmann) kamen nicht mehr ran und verloren zunehmend Zeit. Als das Duo an der Spitze eingeholt war, sprintete Alaphilippe los. Dann war wieder Politt vorne, aber ebenfalls erneut gestellt. Erst nach 65 km in Orgelet bildete sich vermeintlich die Ausreißergruppe des Tages. Erfreulicherweise mit den Deutschen Politt und Georg Zimmermann. 9 Fahrer bauten rasch ihren Vorsprung auf über eine Minute aus, auch weil im Feld Ruhe eingekehrt war. Dennoch hatten einige Teams etwas dagegen, weil sie in der Spitzengruppe nicht vertreten waren: Uno-X, EF Education-Easypost und Israel PremierTech. 

Riesen Pech für Nils Politt

Immer wieder hatte Nils Politt attackiert, um zumindest in die richtige Ausreißergruppe zu gelangen. Als es endlich geglückt war, stoppte ihn ein technischer Defekt. Seine Kette war gerissen. Zu allem Unglück war sein Teamfahrzeug zu weit weg, so dass er Ersatz vom neutralen Materialwagen bekam. Doch die Räder passten nicht, er musste lange warten. Da inzwischen auch das Feld an ihm vorbei gefahren war, hatte er in jeder Beziehung das Nachsehen. Alleine nahm er die Verfolgung auf. Das 2. Peloton lag da schon über 6’ dahinter. Im Hauptfeld mit dem Träger des Gelben Trikots trug die Nachführarbeit der drei Teams an der Spitze Früchte. Der Abstand schrumpfte auf 40’’. Den Zwischensprint in Ney gewann Pedersen; Philipsen fuhr als Neunter über die Linie. Und beschleunigte weiter. Die Gruppe um das Grüne Trikot holte kurz darauf die 8 Spitzenreiter ein. Jetzt fuhren über 30 Mann voraus, das Hauptfeld ließ sie gewähren. 

Attackenfestival mit Georg Zimmermann

Neues Rennen mit neuer Ausreißergruppe etwa 65 km vor dem Ziel. Campenaerts und Clarke lösten sich, weil in der Gruppe nur Uno-X das Tempo hochhielt. Als der Vorsprung von rund einer Minute dennoch auf die Hälfte gesunken war, erwischte Clarke die Pechmarie - Krämpfe bremsten ihn. Campenaersts alleine. Das animierte im bereits ansteigenden Gelände Asgreen, O’Connor und Mohoric zur Attacke. Campenaerts fiel zurück, Zimmermann setzte mit Izagirre nach. Die Côte d’Ivory, Berg der 3. Kategorie, ein echtes Hindernis. Weitere Attacken bergauf und bergab. Die Wertung gewann Mohoric vor O’Connor. Rasende Abfahrt. Das Trio hielt stand. Trotz aller Attacken von Bettiol, Trentin und van der Poel. Und immer wieder Zimmermann, der sich leider nicht belohnen konnte. Im Ziel machten die Drei den Sieg unter sich aus. Und Mohoric siegte hauchdünn vor Asgreen. Auf Platz 4 spurtete wie erwartet Philipsen; Zimmermann knapp dahinter auf Platz 11. 

Keine Änderungen bei den Trikotträgern. Das könnte sich zumindest in der Bergwertung morgen ändern. 

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