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Lafay überrumpelt die Favoriten

Tour de France 2023 | Etappe 2 | Vitoria-Gasteiz > Saint-Sébastien

Nach der gestrigen harten Etappe schienen es die Fahrer heute etwas langsamer angehen zu lassen. Schon früh gewährten die Favoriten einem Trio die Flucht mit bis zu 5 Minuten Vorsprung. Im Finale schienen sie jedoch den Sieg unter sich ausmachen zu können. Doch ein Franzose stahl ihnen die Show!

Highlights - Etappe 2 - Tour de France 2023

Nach dem frühen Aus von Mas und Carapaz starteten 174 Fahrer in die mit 208,9 km längste Etappe der diesjährigen Tour de France von Vitoria-Gasteiz nach San Sebastián. Nach mehreren vergeblichen Versuchen gelang es drei Fahrern - dem Träger des Bergtrikots, Neilson Powless (EFE), Edvald Boasson Hagen (TEN) und Rémi Cavagna (SOQ) - sich aus dem Feld zu lösen. Die Favoriten ließen im Gegensatz zu gestern das Trio gewähren, so dass der Vorsprung rasch anwuchs. Bei der Sprintwertung in Legutio auf über vier Minuten. Hinter Boassan Hagen, Cavagna und Powless Sprint um Platz 4, den Philipsen (ADC) für sich entschied vor Welsford (DSM), Coquard (COF), Girmaay (ICW)… Der Abstand blieb bei 4’30’’ . Als er nach 70 km auf 5 Minuten anwuchs, schien für UAE an der Spitze des Peloton die Toleranzgrenze erreicht. 

Powless kassiert weitere Bergpunkte

Kurz vor der ersten Bergwertung am Col d’Udana (3. Kategorie) begann es leicht zu regnen. Wie erwartet holte sich Powless zwei Punkte, Boasson Hagen blieb einer. Der Vorsprung unter vier Minuten. Kurze Abfahrt und wieder bergauf zur Côte d’Aztiria (4. Kategorie). Erneut überließen die Fluchtkameraden Powless den Vortritt, jetzt insgesamt 8 Punkte. Noch vor dem 3. Berg des Tages, der Côte d’Aliza (3. Kategorie) kam das Feld auf jetzt nassen Straßen näher. Am Fuß des Berges Vorsprung zweieinhalb Minuten. Im Anstieg fiel Cavagna zurück ins Peloton. Auf der Bergkuppe wie gehabt: Powless (2 Punkte) vor Boasson Hagen (1). Der Vorsprung des Duos unter 2 Minuten. Im Anstieg zur Côte de Gurutze (4. Kategorie) konnte Boasson Hagen dem Tempo von Powless nicht mehr folgen, der einen weiteren Punkt kassierte und allein alles aus sich herausholte. Das Bergtrikot war ihm heute nicht mehr zu nehmen, so dass er morgen Frankreich in diesem begehrten Leibchen erreichen wird. 

Hammerhartes Finale mit überraschendem Ausgang

Erkennbare Nervosität im Feld. Stürze und Defekte zum unpassenden Zeitpunkt. Noch 30 km bis San Sebastián. Erstmals hatten Teams UAE an der Spitze des Feldes abgelöst. Letzte Kletterpartie hinauf zum Jaizkibel (2. Kategorie). Erst Juul-Jensen (JAY) an der Spitze. Dann UAE mit Rafal Majka. Adam Yates arbeitete sich vor. Noch 3 km - da stellte das Peloton Powless, der zum kämpferischsten Fahrer gewählt wurde. Auf der Passhöhe Pogacar (8 Sek. Bonus) vor Vingegaard (5) und Simon Yates (2). Die beiden Favoriten an der Spitze in die Abfahrt; der Vorjahrssieger verweigerte wie gestern die Ablöse, so dass die Verfolger aufschließen konnten. Jumbo-Visma (TJV) vorne. Plötzlich attackierte Buchmann, wie sein Kapitän Mitglied der Spitzengruppe. Doch TJV fuhr auch diese Lücke zu. Ein kurzes Zögern beim finalen Antritt von Victor Lafay (COF), der gestern schon überrascht hatte, und der Franzose vollendete seinen Coup und holte sich den Sieg. Wout van Aert spurtete vor Pogacar auf Platz 2. Jai Hindley wurde 10. Emanuel Buchmann erneut bester Deutscher. Adam Yates behält Gelb, jetzt vor Pogacar (beide UAE). Der Slowene elf Sekunden vor Vingegaard auf Platz 6. Hindley 9. nur 22“ hinter Yates. Lafay übernimmt die Sprintwertung und fährt morgen in Grün in sein Heimatland. Ein Cofidis-Sieg 15 Jahre nach Chavanel.

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