Als großer Fan von Zwift gewinnt der Kanadier Matteo Dal-Cin (Rally Cycling) am Samstag die 3. Etappe der virtuellen Tour de France: Er setzt sich im Sprint gegen den Briten Jake Stewart (Groupama-FDJ) durch. Dank seiner Gesamtleistung verteidigt das NTT Pro Cycling Team mit Ryan Gibbons (5.) und Rasmus Tiller (6.) die Führung in der Gesamtwertung. Das Rennen der Frauen startete früher. Mit Tanja Erath (Canyon//Sram Racing) siegt eine Expertin: Sie gewann 2017 die Zwift Academy. Die Deutsche schlägt im Sprint die Weltmeisterin im Zeitfahren Chloe Dygert (Twenty20). Tibco-Silicon Valley Bank behält die Führung in der Gesamtwertung vor Canyon//Sram Racing.
Von Zipaquira, der kolumbianischen Hochburg von Egal Bernal (Ineos), Sieger der Tour de France 2019, über Italien, wo die Fahrer vom NTT Pro Cycling Team ihre Hometrainer nebeneinander aufgebaut haben, bis in die niederländische Heimat der übermächtigen Lorena Wiebes (Sunweb) zählt die 3. Etappe der virtuellen Tour de France am Samstag ein 156-köpfiges Starterfeld (64 Frauen und 96 Männer). Im Rahmen der Solidaritätsaktion Tour de France United stehen zwei Runden eines 24 km langen Kurses auf dem Programm. Ziel ist, Geld für karitative Organisationen zu sammeln.
Nach ihrem Sieg auf der 1. Etappe ist die Britin April Tacey (Drops Cycling Team) wieder am Start und zeigt sich schnell mit starken Beinen, die beim ersten Zwischensprint und am ersten Anstieg des Tages über 600 Watt erzeugen. Der Beweis für die Intensität ihrer Leistung: Sie erreicht eine Herzfrequenz von 212 Schlägen pro Minute! Die Polin Marta Lach (CCC-Liv) ist beim zweiten Sprint des Tages die Stärkste. Als es auf die letzte Runde geht, sind noch etwa 30 Fahrerinnen in der Spitzengruppe.
CCC-Liv und Drops Cycling Team halten den Druck aufrecht und vor dem Finale schafft es niemand, einen Vorteil herauszufahren. Nach einer intensiven Stunde hat am Ende eine Zwift-Expertin Grund zu jubeln: Tanja Erath (Canyon//Sram Racing), Siegerin der Zwift Academy 2017, weiß ihren Aero-Boost und die Power in ihren Beinen zu nutzen, um den Sprint vor der Weltmeisterin im Zeitfahren Chloe Dygert (Twenty20) und vor April Tacey nach Hause zu fahren. Tibco-Silicon Valley Bank behält mit 197 Punkten die Führung in der Gesamtwertung, aber Canyon//Sram Racing rückt auf 174 Punkte heran. Drops Cycling Team ist mit 150 Punkten ebenfalls weiter im Spiel.
Die Fahrer von NTT Pro Cycling Team, die im italienischen Lucca von einem ganzen Stab des NTT-Rennteams unterstützt werden, versuchen aktiv, die Etappe zu kontrollieren. Das Team von Alpecin Fenix schafft es dennoch, sie dank Alexander Krieger und später Jimmy Janssens auf den beiden Anstiegen des Tages in Schach zu halten.
Trotz einer letzten Initiative von Alex Kirsch geht eine 39-köpfige Gruppe zusammen auf die letzten 5 km. Der Kanadier Matteo Dal-Cin kann seine persönliche Erfahrung mit Zwift in die Waagschale werfen und aktiviert seinen Aero-Boost 300 Meter vor dem Ziel. Er gewinnt knapp vor Jake Stewart (Groupama-FDJ).
Dank seines geschlossenen Auftretens kann das südafrikanische NTT Pro Cycling Team (5. Platz für Ryan Gibbons, 6. Platz für Edvald Boasson Hagen) die Führung in der Gesamtwertung mit 193 Punkten behaupten. Rally Cycling kommt am Ende auf 156 Zähler und Trek-Segafredo vervollständigt das Podium mit 127 Punkten. Die 4. Etappe am Sonntag bietet ein bergigeres Profil und lockt die Puncheure und angriffsstärksten FahrerInnen.
Power-Ups – Erfolgsschlüssel auf Zwift
Dank ihrer Erfahrung mit Zwift können Tanja Erath und Matteo Dal-Cin ihre Power-Ups im Kampf um den Sieg bestmöglich einsetzen. Der „Aero-Bonus“ bietet 15 Sekunden lang einen aerodynamischen Vorteil und macht jeden Pedaltritt effektiver. Die anderen Power-Ups können das „Drafting“ verbessern (d.h. man fährt im Windschatten anderer), man kann andere davon abhalten, im eigenen Windschatten zu fahren, das eigene Gewicht verringern oder sich unsichtbar machen.