Diese 9. Etappe von Troyes nach Troyes wird mit besonderer Spannung erwartet. Denn 32 der insgesamt 199 hügeligen Kilometer sind auf gepflegtem weißem Schotter zu absolvieren. Mit all den möglichen Überraschungen - auch je nach Wetterlage. Premiere auf dieser Wegstrecke hatte übrigens 2022 die Tour de France Femmes avec Swift - Ladies first.
Nach der unbefestigten Bergstraße auf dem Plateau de Glières, die die Tour de France 2018 entdeckte (als auch noch eine Etappe über Kopfsteinpflaster führte) und zwei Jahre später noch einmal ins Programm nahm, müssen die 173 Fahrer heute 14 Schotterpisten, die kreuz und quer durch die Champagne führen, überwinden. Der längste Abschnitt ist allein 4.300 m lang. Der erste Abschnitt der besonderen Art in der Côte des Bar weist inmitten herrlicher Weinfelder jede Menge Klettermeter und Rampen mit mehr als 15 % auf.
Man braucht auch Glück
Experten gehen davon aus, dass bei diesem 10. Tour-Besuch in Troyes an der Seine, das Glück, mechanische Probleme oder Reifenschäden zu vermeiden, eine große Rolle spielen wird. Was besonders für die Klassementfahrer nervenaufreibend werden dürfte. Insgesamt 2.000 Höhenmeter sind zudem zu überqueren, hat also neben den hügeligen Schotterstrecken zusätzlich vier Berge der 4. Kategorie im Programm. Was den Kurs noch selektiver macht, weil einige überraschend steile Anstiege dabei sind.
Anstiege und Schotter
Von Troyes führt die Etappe Richtung Südosten. Nach 47 km der erste Schotterabschnitt in Bligny; danach der erste kategorisierte Anstieg mit der Côte de Bergères (1,7 km à 5,1 %). Es folgt der längste Sektor von Loches-sur-Ource nach Chacenay. Nach der Côte de Chacenay (3 km à 4,3 %) ein weiterer nicht asphaltierter Passus (3.900 m) zwischen Thieffrain und Magnant. Das letzte Viertel eine Serie mit weißen Straßen auf relativ flachem Terrain. Und 6 km vor dem Ziel eine letzte stressige Situation - 3.000 m Schotter in Saint-Parres-aux-Tertres. Von Bar-sur-Aube führt der Parcours zurück nach Troyes. Auch wenn die Strecke auf den letzten Kilometern weitgehend flach verläuft, inkl. der Zielgeraden von 230 m, ist nicht mit einem Massensprint zu rechnen. Auf jeden Fall wird es morgen ein spektakulärer Moment werden, bei dem man die Tour eher verlieren als gewinnen kann.