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Chance für Ausreißer?

Ist die Etappe nun wie geschaffen für Ausreißer oder doch wieder eine Chance für die Sprinter, sich auf Frankreichs Straßen auszutoben? Eine Flachetappe von 183,4 km mit fünf Bergen, die nicht einmal dazu geeignet sind, den Sprintern Furcht einzuflößen: zweimal 3. und dreimal 4. Kategorie. Also eine leicht hügelige Strecke, die Ausreißer reizen sollte, nach den letzten weniger geeigneten Streckenabschnitten heute ihr Heil in der Flucht zu suchen. Die Sprinterteams werden die Möglichkeit für einen weiteren Massensprint zu nutzen versuchen.

© ©Philippe Lemoine

Gestartet wird in Sémur-en-Auxois, wo die Tour zum zweiten Mal gastiert. Die ersten knapp 50 km werden möglicherweise den Sprintern schwere Beine verursachen, denn die beiden Berge der 3. Kategorie und der eine der 4. Kategorie mit Steigungen zwischen 7 und 8 % auf rauen Straßen werden viel Kraft kosten. Die Strapazen beginnen nach 24 km mit der Côte de Vitteaux (2 km à 7,3 %) in  493 m Höhe. 8 km weiter die Côte de Villy-en-Auxois (2,4 km à 5,5 %); schon 6 km danach rauf zur Côte de Verrey-sous-Salmaise in 518 m Höhe. Lange gibt’s keine Ruhe im Feld, denn schon 20 km weiter sind die Sprinter an der Reihe. In Lamargelle wartet die Sprintwertung. Die Strecke verläuft weiter kurvig über die letzten Berge des Tages, die Côte de Santenoge und die Côte de Giey-sur-Aujon (jeweils 4. Kategorie). Die letzten gut 60 km bleiben ohne größere Schwierigkeiten bis zum Ziel in Colombey-les-Deux-Églises, erstmals auf dem Tourplan. Spätestens dann werden wir wissen, ob die Ausreißer oder die Sprinter ganz vorne gelandet sind.

Dann doch eher Sprint

Hier, nach insgesamt 183,4 km, gehen die Gedanken zum früheren Staatspräsidenten General de Gaulle. 1960 begrüßte er das Peloton, vor allem den späteren Gesamtsieger Gastone Nencini, auf der Durchfahrt in seinem Heimatort. Das Ziel liegt am Ende einer langen leichten Steigung mit dem Lothringerkreuz des Mémorial de Gaulle im Hintergrund. Eigentlich ein richtig gutes Terrain für einen erneuten Massensprint. Bisher haben wir bei dieser Tour drei Sprints mit drei verschiedenen Siegern erlebt. Das weckt natürlich Hoffnungen bei den noch sieglosen Fahrern. Und in der Tat ist die Strecke wohl doch einen Tick zu leicht für einen gelungenen Ausreißversuch. 

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