Finale an der Côte d'Azur

Endlich nach Paris - so hieß es bisher vor der letzten Etappe der Tour de France nach fast drei Wochen großer Strapazen. Hatten die Sprinter die große Chance auf den prestigeträchtigsten Sprintsieg der jeweiligen Rundfahrt auf den Champs Elysées. Doch heute gibt es gleich zwei Besonderheiten: Wegen der am 26. Juli in Paris beginnenden Olympischen Spiele muss die Tour zum Finale nach Nizza an der Côte d’Azur ausweichen. Erstmals in ihrer Geschichte. Zugleich endet die Große Schleife zum ersten Mal seit 35 Jahren nicht mit einem Massensprint sondern mit einem Einzelzeitfahren. 

Da gehen die Erinnerungen zurück an frühere spektakuläre Zweikämpfe beim finalen Kampf gegen die Uhr zwischen Jacques Anquetil und Raymond Poulidor oder zwischen Greg Lemond und Laurent Fignon. Aber in diesem Jahr ist auch das anders. Diese 34 km werden wohl nicht mehr über Sieg oder Niederlage in der Gesamtwertung entscheiden. Dennoch wird es sehr spannend mit fantastischen Bildern der beeindruckenden Kulisse zwischen den mediterranen Perlen Monaco und Nizza. 

Eine Bergwertung der 2. Kategorie

Den Anhängern des Automobilsports werden die ersten Kurven der Strecke in Monaco Boulevard Albert 1er bekannt vorkommen. Denn die Radfahrer starten von der gleichen Rampe, von der sonst die Formel 1-Rennwagen beim Große Preis des Fürstentums auf die Strecke geschickt werden. Nach den knapp 3 km in der Altstadt von Monaco müssen die Fahrer wieder klettern. 8 km mit im Schnitt 5,8 % auf La Turbie in 480 m Höhe, eine Erhebung der 2. Kategorie. Hier wird die erste Zwischenzeit genommen. Über die Gemeinde Èze, wo in Vorbereitung des Auftriebs rund um die Etappe seit Tagen Geschäfte, Hotels und Gasthäuser geschlossen sind, geht es leicht abwärts, bevor die letzte echte Herausforderung der diesjährigen Tour auf das Peloton wartet, der Anstieg zum Col d’Èze, 1,6 km mit einer prozentualen Steigung von 8,7 % (2. Zeitmessung). Von dort führt die Abfahrt nach Nizza (3. Zeitmessung ca. 5 km vor dem Ziel) zur weltberühmten Promenade des Anglais und von dort nach einer Linkskurve zum Ziel auf der Place Massena am Ende einer 60 m Geraden. 

Evenepoel fordert Pogacar heraus

Die Zeitabstände der Podiumskandidaten sind zu groß, um noch Änderungen zu provozieren. Aber dahinter können größere Abstände herausgefahren werden. Trotz der aktuell überragenden Form von Tadej Pogacar gilt Remco Evenepoel nach seinem Zeitfahrsieg bei der 7. Etappe in den Weinbergen des Burgund auch heute als Favorit. Doch das Gelbe Trikot wird er dadurch nicht erobern können. Da wird es, wenn alles normal läuft, bei drei Trägern der Tour 2024 bleiben: Bardet, Carapaz und Pogacar. 

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