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Rekordjagd im Wind?

Die Tour ist gelandet - vom überaus strapaziösen Hochgebirge der Pyrenäen in die urlaubsfreudige Küstenregion des Mittelmeers. Nach dem Ruhetag am Strand der Narbonne vorgelagerten Gemeinde Gruissan mit ihren einmaligen Pfahlbauten, die seit Jahren viele Ferienreisende anlocken, steht die letzte Flachetappe auf dem Programm. 188,6 km in östlicher Richtung nach Nîmes in die Römerstadt mit dem über 2.000 Jahre alten Amphitheater, das heute noch für Konzerte und Stierkämpfe genutzt wird. 

Les Arènes vues du ciel
Les Arènes vues du ciel © Ville de Nîmes

Es geht flach los und geht auch auf den ersten 90 km flach und damit schnell weiter. Nach 96,1 km dürfte es besonders schnell werden, wenn die Sprinter zum Zwischensprint in die Pedale treten. 16 km weiter steht doch tatsächlich ein Berg im Weg - aber nur einer der 4. Kategorie, die Côte de Fambetou, 1,2 km à 5 %. Da werden die verbliebenen 152 Fahrer vermutlich locker drüber düsen. 76 km weiter das Ziel in der Großstadt Nîmes. Die letzten Kilometer auf einer völlig ebenen Straße mit einigen Kreisverkehren. Logisch, dass die Sprinter alles daran setzen werden, die letzte Flachetappe zu einem Showdown zu ihren Gunsten werden zu lassen, nachdem sie in den Pyrenäen schwer gelitten hatten, um noch innerhalb des Zeitrahmens just in time ins Ziel zu kommen. Die Klassement-Aspiranten werden ihnen diesen Streckenabschnitt vor den kommenden Alpen-Etappen gerne schenken. 

Cavendish muss, Ackermann will siegen

Soweit also alles vorhersehbar. Wäre da nicht die Gefahr von Windkanten im Küstenbereich vor allem in der ersten Streckenhälfte und auf den letzten 50 km nach der Passage von Sommières mit dem Zick-Zack-Kurs Richtung Nîmes. Wenn der Wind keine überragende Rolle spielt, werden die Sprinter über Sieg oder Niederlage entscheiden. Die Entscheidung geht über den Träger des Grünen Trikots, Biniam Girmay. Nach Tadej Pogacars 14. Etappensieg bei der Tour am Samstag sollte sich allerdings auch Mark Cavendish beeilen, noch den ein oder anderen Sieg herauszufahren. Sonst ist sein Rekord von 35 Etappensiegen schneller weg als gedacht. Die Radsportfans hierzulande hoffen derweil auf den ersten Etappenerfolg eines deutschen Sprinters. Pascal Ackermann wäre endlich an der Reihe. Es wäre zugleich der erste deutsche Sieg bei der diesjährigen Tour. Der Glückliche wäre damit Nachfolger von Nils Politt, der 2021 nach einer windigen Etappe aus einer Fluchtgruppe heraus den einzigen Tour-Erfolg seiner Karriere einfuhr. Eigentlich könnte ihm sein neuer Kapitän Tadej Pogacar dank seines großen Vorsprungs im Kampf um Gelb für eine Wiederholung freigeben. 

Caleb Ewan vainqueur de l'étape 16 Nîmes/Nîmes lors du Tour de France 2019
Caleb Ewan vainqueur de l'étape 16 Nîmes/Nîmes lors du Tour de France 2019 © Presse Sports/Bernard Papon

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