Revanche am Nationalfeiertag?

Einen Tag nach der ersten schweren Pyrenäen-Etappe gleich die zweite außerhalb der Norm. Für den französischen Nationalfeiertag haben die Tour-Verantwortlichen eine ganz besondere Strecke ausgewählt. Sozusagen von Berg zu Berg geht es gleich mit einer Prüfung der 1. Kategorie los und endet mit einer der Ehrenkategorie. War es gestern noch eine relativ kurze Route über 152 km, müssen die nach den vielen Ausfällen der letzten Tage übrig gebliebenen 156 Fahrer heute knapp 200 km klettern - über vier Berge der 1. Kategorie bis zum Finale mit einer Bergankunft auf dem Plateau de Beille, zum 7. Mal bei der Tour. 

Gestern hat der Mann in Gelb die Konkurrenz einmal mehr das Fürchten gelehrt. Mit ihm sein Team und die Teamleitung mit der Taktik wie aus dem Bilderbuch, beim letzten Anstieg Yates attackieren und ihn für Pogacar zur Relaisstation werden zu lassen. Heute müssen die Sprinter und alle Podiumsanwärter von der ersten Sekunde an hellwach sein. Denn der Kurs beginnt in Loudenvielle explosiv mit der Kletterpartie auf den Col de Peyresourde (1. Kategorie). 6,9 km mit im Schnitt 7,8 Steigungsprozenten auf 1.569 m. Dann sind erst einmal die Sprinter an der Reihe bzw. die, die noch Kraft und Moral für einen Angriff haben. In Marignac nach 37 km die Sprintwertung. Wenn die aktuellen Favoriten für das Grüne Trikot - Träger Girmay, auf dem Podium Philipsen und Coquard -  die erste große Hürde gemeistert haben, werden sie letztmalig vorne sein. Denn 13 km weiter wartet der zweite Berg der 1. Kategorie, der Col de Menté, 9,3 km mit im Schnitt 9,1 % zum Gipfel in 1.349 m Höhe. Kaum haben sich die Fahrer einigermaßen erholt, schon der 3. Berg der 1. Kategorie nach weiteren 15 km, der Col de Portet-d’Aspet, 4,3 km à 9,6 % in 1.069 m Höhe.

Auf den Spuren Marco Pantanis

Von nun an gehts erst einmal bergab auf eine etwa 60 km lange Passage in ca. 400 m Höhe. Bevor den Fahrern die letzten Kräfte abverlangt werden. Zuerst auf den Col d’Agnes (1.570). 10 km mit im Schnitt 8,2 %. Kurze Abfahrt und direkt wieder hoch auf den nicht kategorisierten Port de Lers in 1.517 m Höhe. Nach einer erneuten längeren Abfahrt das schwere Finale 15,8 km  hinauf auf das Plateau de Beille, wo Marco Pantani 1998 siegte und den Grundstock für seinen späteren Triumph über Jan Ullrich herausfuhr. Die ersten 6 km sind mit Steigungswerten von 9 % besonders anstrengend. Nach diesem hammerharten Pyrenäen-Doppel wird der zweite Ruhetag in Gruissan besonders willkommen sein. Und einen Tag danach auch die letzte Sprinteretappe vor den Alpen. 

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