Erstmals in seiner 1903 begonnenen Geschichte startet das größte Radrennen der Welt in Italien, endet die Große Schleife nicht wie gewohnt auf den Champs Elysées sondern in Nizza an der Côte d’Azur unweit der Promenade des Anglais und zudem seit 35 Jahren erstmals wieder mit einem Einzelzeitfahren. Die Olympischen Spiele in Paris (26. Juli bis 11. August) sorgen damit für viele Überraschungen bei der 111. Auflage der Tour de France.
Vom ersten Meter an sorgt die Tour de France 2024 für schweißtreibende Pedalarbeit der 22 Teams mit 176 Fahrern. Kein gemächliches Einrollen auf flachem Gelände, kein Angebot an die Sprinter, den ersten Etappensieg unter sich auszumachen, sondern ein Tour-Auftakt, der es in sich hat und dem Peloton zwischen Florenz und Rimini sofort höchsten Einsatz und totale Konzentration abverlangt. Wer von Florenz in der Toskana an den Strand an der Adria will, muss klettern. Und zwar über das Mittelgebirge des Apennin und damit auf 206 km über sieben kategorisierte Erhebungen der 2. und 3. Kategorie mit insgesamt 3.700 Höhenmetern.
Klassikerprofil zum Auftakt
Für die acht deutschen Fahrer - u.a. mit dem 12fachen Tour-Teilnehmer Simon Geschke - und mehr noch für die Favoriten auf den Sieg in Nizza - Vingegaard, Pogacar, Roglic und Evenepoel und warum nicht auch Ex-Sieger Bernal - gilt es bei dem ständigen Auf und Ab von der Hauptstadt der Toskana in der Emilia Romagna und durch den Zwergstaat San Marino an die Küste die erwarteten Ausreißversuche im Blick zu behalten, das Feld zu kontrollieren. Schon am ersten Renntag heißt es also insbesondere bei den drei steilen Anstiegen zu den Gipfeln der 2. Kategorie klettern und abermals klettern. Insgesamt ein klassikerähnliches Profil, das den Spezialisten in dieser Disziplin entgegenkommen sollte: van der Poel, Bettiol, Johannessen & Co. Vielleicht kann Georg Zimmermann sogar für eine Überraschung sorgen.
Spektakulärer Auftakt garantiert
Beim dritten Tour-Start außerhalb Frankreichs hintereinander - nach Kopenhagen (2022) und Bilbao (2023) jetzt Florenz - garantiert das Gelände erneut einen spektakulären Auftakt, bei dem nur die mutigsten und cleversten Fahrer eine Siegchance und damit eine Chance auf das erste Gelbe Trikot haben.