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Der Strauß aller Sträuße: Heinrich Haussler (X/X)

Weit hinter den Eddy Merckx, Bernard Hinault oder Mark Cavendish dieser Erde gibt es in der Geschichte der Tour de France mehr als 300 Fahrer, denen nur einmal die Ehre eines Etappensiegs zuteil wurde.  Bis zum Tour-Auftakt am 7. Juli zeichnet letour.fr den Weg von zehn Gewinnern nach, deren Siegesliste sich auf einen ruhmreichen Tag beschränkt. 2009 gelang Heinrich Haussler, damals noch mit deutscher Lizenz fahrend, ein Husarenstück in den Vogesen, mit dem er sich einen phänomenalen Solo-Sieg sicherte. 
 
Er kann fast alles… vor allem seine Spuren verwischen. Der junge Heinrich Haussler verließ Australien in Richtung Deutschland, dem Land seines Vaters, um seinen Traum vom Profiradsport in die Tat umzusetzen. Wie erhofft bekam er schon früh seine Chance und machte sich einen Namen als viel versprechender Sprinter. 2005 gewann er die Vuelta-Etappe nach Alcobendas und wurde Dritter beim Finale in Madrid hinter Alessandro Petacchi und Erik Zabel. Vier Jahre später raste er zu einem Etappensieg bei Paris-Nizza, doch seine ganze Klasse zeigte er bei Mailand-Sanremo, wo ihn Mark Cavendish auf der Zielgeraden schlug und bei der Flandern-Rundfahrt, wo er an der Spitze des Pelotons hinter dem Sieger Stijn Devolder das Ziel erreichte. Am Start der Tour 2009 war klar, dass der Deutsche, nach seiner Zeit bei Gerolsteiner mittlerweile in Diensten von Cervélo, es mit den schnellsten Männer oder Welt aufnehmen würde. 
 
Freudentränen in Colmar
 
Mark Cavendish bestimmte die ersten Etappen. Haussler musste für seinen Teamkapitän Thor Hushovd arbeiten und verhalf ihm zum Etappensieg in Barcelona. Auf der 13. Etappe gaben ihm seine Sportlichen Leiter grünes Licht für eine Attacke. Es war eine lange, harte Etappe durch die Vogesen. Nach nur drei Kilometern fuhr Haussler zu Christophe Moreau auf, Rubén Pérez, Rigoberto Uran, Juanma Gárate, Jens Voigt und Sylvain Chavanel folgten. Als das Feld auf 45 Sekunden an die Ausreißer herankam, führte Haussler eine weitere Selektion herbei, und nur Pérez und Chavanel bleiben an seiner Seite. Haussler, der ein Jahr später seine deutsche gegen eine australische Lizenz tausche, war an den Anstiegen der Stärkste. Fünf Kilometer unterhalb des Gipfels des Platzerwasel und 46,5 km vor dem Ziel, musste der Euskaltel-Fahrer abreißen lassen. Der Franzose verlor auf der Abfahrt den Kontakt zu Haussler. Weder der ununterbrochene Regen noch Temperaturen von gerade mal neun Grad, die dem Fahrerfeld während der fünfstündigen Etappe das Leben schwer machten, konnten ihn aufhalten. Haussler war in der Form seines Lebens. Heinrich Haussler überquerte die Ziellinie in Colman mit Tränen in den Augen. Es ist bislang sein einziger Etappensieg bei der Tour. Die Tour de France 2018 wird der 34-Jährige als Helfer in allen Lagen an der Seite seines Kapitäns Vincenzo Nibali bestreiten.
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chavanel (sylvain) - (fra) - haussler (heinrich) - (ger) - © L'EQUIPE

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