Es war die erwartet schwere Prüfung für die 174 verbliebenen Fahrer, besonders für die Teams Astana und Trek-Segafredo, die ohne den achten Mann an den Start gehen mussten. Im Vorfeld gehörten die Mannschaften von BMC, Sky und Sunweb zu den Favoriten.
Am Ende der 35,5 km in und um Cholet überraschten Quick-Step Floors und Mitchelton-Scott mit der dritt- bzw. viertbesten Zeit hinter dem Sieger BMC um Kapitän Richie Porte. Dessen Team hatte auch das letzte Mannschaftszeitfahren bei der Tour 2015 für sich entschieden. Der Vorsprung reichte, um neben dem Etappenerfolg auch das Gelbe Trikot zu übernehmen, das Greg van Avermaet nach einem kleinen Schlusssprint gegen seinen zeitgleichen Mannschaftskameraden Tejay van Garderen überstreifen durfte.
Sunweb fährt auf Rang 5
Bei der ersten Zeitnahme nach 13 km hatte noch Mitchelton Scott, die Mannschaft von Adam Yates, die Bestzeit gefahren und lag eine Sekunde vor Sky mit Chris Froome und BMC. Danach übernahmen Porte und Kollegen die Spitzenposition und gaben sie bis ins Ziel nicht mehr ab. Sky fehlten vier, Quick Step sieben und Mitchelton-Scott neun Sekunden zu Platz 1. Sunweb folgte mit elf Sekunden Rückstand auf Platz 5. Besonders bemerkenswert, dass das belgische Team um Julian Alaphilippe ohne ihren Sprinter Fernando Gaviria nur noch mit vier Fahrern den Zielstrich überfuhr.
Bardet büßt Zeit ein, Sagan verliert Gelb
Der mitfavorisierte Romain Bardet büßte mit seinem Team AG2R seinen Vorsprung von der ersten Etappe gegenüber der Konkurrenz ein. Auch der Träger des Gelben Trikots Peter Sagan hatte offensichtlich keine guten Beine und musste im Team Bora-hansgrohe früh abreißen lassen. Das verbliebene Quartett schlug sich tapfer und landete mit 51 Sekunden Rückstand auf den Sieger auf Platz 7. Noch vor Tony Martin und Marcel Kittel vom Team Katusha.
Mehrere Trikot-Wechsel
Greg van Avermaet (BMC) übernahm vor dem zeitgleichen van Garderen das Gelbe Trikot. Das Grüne wird morgen wieder Peter Sagan nach seinem 2. Platz in der ersten und dem 1. Platz in der zweiten Etappe tragen. Weiß wechselte von Gaviria auf die Schultern von Soren Kragh Andersen vom Team Sunweb. Von den Favoriten auf den Gesamtsieg hat Tom Dumoulin (ebenfalls Sunweb) mit elf Sekunden Rückstand auf van Avermaet derzeit die beste Ausgangslage. Die Königsdisziplin hatte zwar den erwarteten Sieger, blieb aber bis zum Schluss extrem spannend.