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Herbert Watterott: Vom „Wasserträger“ zur „Stimme der Tour“

Die Rede ist von Herbert Watterott. Wir sprachen mit ihm auf den Tag genau 52 Jahre nach dem damaligen Start der Tour de France.

Watterotts Karriere startete 1963 beim WDR, „wo ich die Redaktions-Arbeit von der Pike auf gelernt habe“. Parallel sammelte er von Anfang an Informationen zum Radsport. „Für jeden Rennfahrer legte ich eine kleine gelbe Karteikarte an, eng beschrieben mit allen Erfolgen, aber auch mit persönlichen Daten und kleinen Geschichten, die eine Reportage interessant und unverwechselbar machen konnten.“ ‚Herberts Gehirn‘, wie die Kollegen den Karteikasten bald nannten, war die ständig aktualisierte und erweiterte Basis für seinen späteren Ruf als lebendes Lexikon der Tour, als Herbert „Speiche“ Watterott. Noch heute muss er lachen, wenn er an seinen skeptischen Onkel Paul denkt, der ihm diese Karriere am Mikrofon der ARD vom „Wasserträger“ zur „Stimme der Tour“ niemals zugetraut hätte.

Tour-Debüt am Kölner Dom

Angefangen hatte seine persönliche Tour de France-Laufbahn auf dem Domvorplatz in Köln an der Seite „der Reporter-Koryphäen Günther Isenbügel, Werner Zimmer, Fritz Heinrich und Udo Hartwig“. Mit ihnen warteten die Helden der Landstraße Bahamontes, Darrigade, Poulidor, Janssen, Simpson, van Looy, Jimenez und Gimondi (der spätere Sieger) sowie - von Watterott besonders beachtet - die beiden Kölner Junkermann und Wolfshohl, die er bei ihrem Training im Bergischen Land oft beobachtet hatte, auf den Tour-Start. Rudi Altig fehlte, nachdem er sich bei der Spanien-Rundfahrt den Oberschenkel gebrochen hatte. Einmalig in der langen Tour-Geschichte schickte mit Josef Kardinal Frings, Erzbischof von Köln, ein so hoher kirchlicher Würdenträger die Tour-Teilnehmer mit dem kirchlichen Segen auf die ersten 149 Kilometer nach Lüttich. Auch bei der 104. Auflage ist Lüttich das Ziel der ersten Etappe. „Der Tour-Start in Köln war natürlich ein ganz anderes Kaliber als heute. Wenn ich sehe, was seit Wochen alles rund um die Tour de France in Düsseldorf veranstaltet wird, da kann ich nur sagen: Chapeau!“ Statt heute 198 standen 1965 nur 130 Fahrer am Start und hatten mit 4188 Kilometern gut 600 mehr zu absolvieren als 2017. Laut Watterott soll die Stadt Köln damals 170.000 DM an die Tour-Organisatoren überwiesen haben - in Düsseldorf ist von insgesamt elf Millionen Gesamtkosten die Rede. „Auch wenn Köln gut vorbereitet und in freudiger Erwartung des großen Sportereignisses war, die Straßen festlich geschmückt waren, gab es bei der 52. Auflage der Tour nicht diesen Riesenandrang, wie er heutzutage zu erwarten ist.“ Schon seit Wochen ist die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt im Tour-Fieber, wirbt z.B. das bekannteste Wahrzeichen, der Düsseldorfer Radschläger, an fast jeder Ecke in den Trikotfarben der Tour de France für das große Ereignis am ersten Juli-Wochenende!

Für immer Tour

Herbert Watterott ist in diesen Tagen mehr denn je ein gefragter Mann: Ob als Gast beim Tour-Auftakt am Mikrofon der ARD oder in vielen Vorschauen der Print- und elektronischen Medien muss er von damals erzählen. Sein schönstes Jahr in den über vier Jahrzehnten im Radsport bleibt jedoch 1977 - nicht nur wegen Dietrich Thuraus legendärem Gelb-Rausch sondern vor allem wegen seiner Heirat mit Maria. „Aber wenn ich jetzt auf die Streckenkarte schaue, dann kommt doch Wehmut auf. Ich glaube, nächstes Jahr will ich doch noch einmal direkt vor Ort bei der Tour de France dabei sein…“ Jetzt wird er weitgehend am TV-Gerät verfolgen, ob Froome, Quintana & Co oder doch Contador in Gelb in Paris ankommen…


Tour-Start mit Gottes Segen

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