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Calmejane der überragende Fahrer an der Station des Rousses

Tour de France 2017 | Etappe 8 | Dole > Station des Rousses

Schneller als der schnellste Schnitt

Das Wochenende vor dem ersten Ruhetag am Montag begann mit einer ersten Annäherung an die Alpen. Von Dole führte die heutige Etappe über 187,5 km über drei Berge mit wachsender Schwierigkeit zur Ski-Station des Rousses. Anders als an den Vortagen dauerte es eine Weile, bis sich drei Angreifer den Namen Ausreißergruppe verdienten: Sylvain Chavanel, der 2010 die Etappe nach Les Rousses gewann, Greg van Avermaet und Alexey Lutsenko. Doch nach 33 km hieß es für sie wie zuvor schon für André Greipel, der von Marcel Kittel höchstpersönlich nach seiner Attacke eingeholt wurde: zurück ins wieder geschlossene Feld. Es blieb ein schnelles Rennen mit einem Schnitt von über 47 km/h in der ersten Stunde. Sehr zum Leidwesen von Simon Geschke, der nach einem Defekt trotz seines kämpferischen Einsatzes den Anschluss an das Feld verpasste. Schon vor dem Zwischensprint ging es ziemlich heftig bergauf. Spannender Schlussspurt nach 45,5 km in Montrond, wo  André Greipel vor Michael Mathews und Marcel Kittel die Höchstpunktzahl 20 einheimste. Damit waren zwei Rechnungen aufgegangen: Kein Ausreißer konnte den Sprintern Punkte wegschnappen und da Arnaud Démare hier ohne Punkte blieb, würde Kittel das Grüne Trikot verteidigen.

Das Festival der Attacken ging weiter

Unmittelbar nach dem Sprint des Tages wurde wieder attackiert. Ein Quartett mit den beiden Deutschen Marcus Burghardt und Jascha Sütterlin fuhr 40 Sekunden Vorsprung heraus, kam aber nicht weiter weg. Zumal weitere Fahrer aus dem Feld herausfuhren und aufschließen konnten. Weiter keine Ruhe im Peloton. Vorne ersetzte Diego Ulissi den deutschen Tour-Neuling Sütterlin. Aber immer noch kein gelungener Ausreißversuch. Im Gegenteil: nach 69 km Peloton groupé. Abgesehen von den bereits abgehängten Fahrern. Neue Attacke einer größeren Gruppe u.a. mit den Deutschen Buchmann, Sütterlin, Knees und Burghardt - 46 Fahrer fuhren rasch einen Vorsprung von über einer Minute heraus - weiter steigend. Aus dieser Gruppe wurde erneut attackiert. Erfolgreich schafften 13 den Absprung. Mit Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe), der als Bestplatzierter im Gesamtklassements zwischenzeitlich virtuell in Gelb fuhr, sowie Mannschaftskamerad Marcus Burghardt. Noch knapp 100 km zu fahren und über dreieinhalb Minuten Vorsprung für jetzt 16 Fahrer. Das Rennen blieb unruhig und trotz der Hitze schneller als der errechnete schnellste Schnitt: über 46 gegenüber 41 Sachen.  

Nach Buchmann Pauwels virtuell in Gelb

Die Abstände am Fuß des Col de la Joux (3. Kategorie): Spitzengruppe 42 Sekunden vor ihren ehemaligen Fluchtkollegen und 3:40 vor Froome & Co. Allmählich schoben sich die beiden vorderen Gruppen zusammen. Um gleich anschließend ein neues Spitzenduo zu gebären: Serge Pauwels (Dimension Data) und Warren Barguil (Sunweb). Die beiden Bergspezialisten überquerten den Col in der Reihenfolge Barguil vor Pauwels mit etwas mehr als einer Minute Vorsprung vor den Verfolgern und über drei Minuten vor der Gruppe Gelbes Trikot. In der Abfahrt konterten fünf Fahrer und schlossen 75 km vor dem Ziel zum Spitzenduo auf, das eine Minute vor der großen Verfolgergruppe lag. Jetzt ließ Froome seine Helfer mit Christian Knees Tempo machen. Dennoch fuhr Pauwels zwei Kilometer vor dem zweiten Berg des Tages virtuell in Gelb.


Das Feld kam näher

Während u.a. Burghardt im Anstieg auf die Cote de Viry abreißen lassen musste, konnten Calmejane und Talansky zu den Führenden vorfahren. Bei den Verfolgern forcierte u.a. Buchmann das Tempo, so dass der Zusammenschluss mit der Spitze 50 km vor dem Ziel gelang. Gleichzeitig musste sich Knees nach getaner Arbeit an der Spitze des Feldes zurückfallen lassen. Den Berg eroberte Barguil als Erster (5 Punkte) und konnte sich Hoffnungen auf das Gepunktete Trikot machen. Schrecksekunde für Froome, der sich an einer Kurve versteuerte, aber nicht stürzte. Neue Situation 35 km vor Les Rousses: Acht Fahrer vorne, dann eine große Verfolgergruppe mit Buchmann über eine Minute zurück und knapp zwei Minuten dahinter das Feld.

Es ging rauf und runter

Das Peloton mit ca. 60 Fahrern beschleunigte mit Sky an der Spitze auf dem hügeligen Gelände in Richtung der letzten Steigung weiter - nur noch 1:30 hinter den Führenden. Die ehemalige Verfolgergruppe mit Buchmann wurde vom Feld geschnappt. Die Berge und die Hitze wurden zu unbarmherzigen Gegnern. An der Spitze konnten sich zunächst Nicolas Roche, Serge Pauwels und Lilian Calméjane absetzen. Robert Gesink, der Niederländer im Lotto-Jumbo, schaffte den Anschluss. 17 km vor dem Ziel attackierte Calméjane. Und nur der 31jährige Holländer konnte ihm folgen. Der Franzose rettete elf Sekunden Vorsprung an der Montée vor Gesink und eroberte damit zugleich das Bergtrikot gegenüber Fabio Aru, der am Berg nicht nach vorne sprintete. Auf den welligen letzten zwölf Kilometern vergrößerte der 24jährige, der zum kämpferischsten Fahrer gekürt wurde, seinen Vorsprung vor Gesink. Doch dann schüttelten ihn Krämpfe! Dennoch gelang ihm der Sieg - der erste bei seiner ersten Tour und das schönste Geburtstagsgeschenk für seinen Teamchef Jean-René Bernaudeau! Bis auf das Bergtrikot wechselte kein Trikot den Besitzer. Im Feld wurde noch gesprintet, ohne dass Abstände herausgefahren wurden.

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