Zakarin holt ersten Sieg

Tour de France 2016 | Etappe 17 | Berne > Finhaut-Emosson

Erst nach etwas mehr als 70 Kilometern und dem ersten vergleichsweise harmlosen Berg der 3. Kategorie formierten sich zwei Ausreißergruppen, während am Ende des Feldes bereits einige Fahrer abreißen lassen mussten. Vorne eine Elf mit den Trikotträgern Rafal Majka (Berg) und Peter Sagan (Grün), die auch die Punkte einsammelten, dahinter ein Achter u.a. mit Rui Costa, dem Ex-Weltmeister. Der Vorsprung auf das Feld wuchs ständig an – 90 km vor dem Ziel bereits auf über acht Minuten, der zu den Verfolgern blieb bei ca. 80 Sekunden. Im insgesamt 13 km langen Anstieg auf den Col de Mosses, den zweiten Berg der 3. Kategorie, wuchs der Vorsprung der Spitzenreiter auf zehn Minuten – vor allem dank des starken Auf- und Antritts von Sagan. Aus der Verfolgergruppe hatten sich drei Fahrer gelöst (Voeckler, Van Avermaet, Lutsenko) und verkürzten den Abstand auf eine halbe Minute. Die Bergpunkte sicherte sich einmal mehr Majka, diesmal vor dem Sieger der Etappe über den Grand Colombier, Pantano. Die 3. Gruppe vor dem Feld – u.a. mit Alaphilippe, dem Fluchtkameraden von Martin am Montag – lag 1:35 Minuten hinter der Spitze.

Zwei Rennen in einem

Dank einer halsbrecherischen Abfahrt mit Spitzengeschwindigkeiten zwischen 80 und 90 Sachen fuhr das Verfolger-Trio auf die Spitzengruppe auf. Jetzt waren 14 an der Spitze; Alaphilippe und seine Fluchtkameraden kamen dagegen nicht näher. Nach Zwei-Drittel der Etappe konnte man darauf setzen, dass die Ausreißergruppe den heutigen Sieg unter sich ausmachen würde. Die Sprintwertung, die sich Sagan kampflos sicherte, sah die 14 über zwölf Minuten in Front, vier Minuten dahinter Alaphilippe & Co. Mit dem Anstieg auf den Col de la Forclaz (1. Kategorie) nahte die Entscheidung. Neben dem Rennen um den Tageserfolg an der Spitze, an dem sich Sagan nicht mehr beteiligen wollte, erhöhten im Hauptfeld die Helfer der Favoriten das Tempo – zunächst Movistar - und eröffneten so in einem zweiten Rennen die heiße Phase im Kampf um die Gesamtwertung. Fünf Kilometer vor dem Gipfel lag das kleiner werdende Feld noch rund elf Minuten hinter den Ausreißern, bei denen sich Lutsenko zwischenzeitlich absetzen konnte aber noch vor dem Gipfel vor allem dank der Arbeit von IAM-Fahrer Steve Clement eingefangen wurde. An der Spitze des Feldes drückte Astana aufs Tempo. Erstes Opfer unter den Favoriten war der Kapitän von BMC, Tejay van Garderen.

Die Entscheidung: Froome bleibt der Tourminator

Am Col de la Forclaz holte sich Majka vor Pantano die maximale Punktzahl. Beiden schossen förmlich in die Abfahrt. Zakarin konnte dennoch zu ihnen auffahren, sechs aus der Gruppe – darunter die Franzosen Voeckler und Feillu - versuchten nachzusetzen. Im Feld der Favoriten hielt Astana das Tempo hoch. Im Spitzen-Trio attackierte Zakarin und ließ Panatano und Majka hinter sich. Astana und sonst niemand – so sah es beim Anstieg nach Finhaut-Emosson lange aus; die Fahrer opferten sich für Aru, der aber keine Anstalten machte anzugreifen. Stattdessen attackierten Valverde und Dan Martiin, verkleinerten zwar die Gruppe, konnten aber dem Träger des Gelben Trikots nichts anhaben. Vorne quälte sich Zakarin auf den letzten Metern ins Ziel und feierte den ersten Etappensieg eines russischen Fahrers vor Pantano, dem Sieger vom Sonntag, der gerne am Nationalfeiertag Kolumbiens für sein Land gewonnen hätte aber immerhin die Auszeichnung „kämpferischster Fahrer“ erhielt.

Froome und Porte gemeinsam, Quintana verliert

Zwei Kilometer vor dem Ziel attackierte in der Favoritengruppe Richie Porte. Der einzige der ihm folgen konnte, war – Froome. Weder Aru noch Quintana hatten die Kraft zu folgen, noch sonst einer von den ersten Zehn des Klassements. Rund acht Minuten hinter dem Tagessieger kamen die ehemaligen Mannschaftskameraden Porte und Froome ins Ziel vor Bardet, Aru und dem völlig erschöpften Quintana. Der Ausgang der Etappe hatte keine Auswirkungen auf das Podium und die Trikots – Froome, Mollema und Yates behielten ihre Plätze; Froome, Sagan, Majka und Yates verteidigten ihre Trikots. Die deutschen Fahrer waren heute chancenlos.

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