Greipel und Froome jubeln in Paris

Die Tour de France 2016 startete am Mont-Saint-Michel, um auf der Prachtstraße Champs Elysées zu enden und auf den über 3.000 km viele Sehenswürdigkeiten anzusteuern. Der Tour-Verlauf streifte viele wunderschönen Bauten und Landschaften unseres Nachbarlandes. Noch während des Einrollens verteilte Christopher Froome Freibier an sein Team; kurz darauf prostete er mit einem Glas Champagner in die Kamera. 15 Minuten später als ursprünglich geplant begann die Etappe, diesmal gemeinsam freigegeben von Tour-Direkter Christian Prudhomme und dem fünffachen Gewinner der Rundfahrt, Bernard Hinault, der sich damit aus dem offiziellen Tour-Zirkel verabschiedete. Übrigens wie der charismatische TV-Präsentator der Tour in France 2 und France 3, Gérard Holtz, dem bei der Würdigung seiner Verdienste durch seine Kollegen und viele Fahrer Tränen in den Augen standen.

Attacke von Nairo Quintana

Wie erwartet glichen die ersten Kilometer nach dem scharfen Start einer Spazierfahrt. Gefeiert von Hunderttausenden, die die Straßen bis zum Ziel säumten. Auch der einzige Berg auf dem Weg nach Paris, die Côte de l'Ermitage, ein Berg der 4. Kategorie mit 7 % Steigung, lockte die Fahrer nicht wirklich aus der Reserve. Zunächst sah es so aus, als würde das Feld geschlossen über die Kuppe fahren, als Roman Kreuziger (Tinkoff) plötzlich rausfuhr und sich den einen Wertungspunkt sicherte, gefolgt von – Nairo Quintana. Just for fun. Langsam kam Paris in Sicht. Kaum war der Rundkurs erreicht, starteten acht Fahrer die erste Attacke. Um die 20 Sekunden Vorsprung konnten sie u.a. mit Marcus Burkhardt herausfahren, der auch die Sprintwertung vor Barta gewann. Schockmeldung für das Team von Marcel Kittel: Aufgabe von Tony Martin. Grund Kniebeschwerden. Und gleich danach der nächste Schock für die große Sprinthoffnung: Marcel Kittel hatte Defekt, Radwechsel mit für ihn quälend langem Wartestand. Rasch hatte er über eine Minute Rückstand. Und weit und breit kein Helfer, da auch Dan Martin eine Panne hatte! Kittels Wutausbruch war durchaus nachvollziehbar. Ein Unglück kommt selten allein, konnte man aus deutscher Sicht sagen: Die Gangschaltung bei Burghardts Rad klemmte, Ausreißversuch beendet.

Das richtige Hinterrad: Greipel vor Sagan und Kristoff

Jetzt hatte der nächste Fahrer von Etixx Probleme: mit Dan Martin der Neunte und damit Bestplatzierte hatte einen Platten. Der Vorsprung des Septetts an der Spitze schmolz dank der Nachführarbeit von Direct Energie und von zwei Sky-Fahrern zusammen. Kaum eingeholt schossen wieder Fahrer aus dem Feld heraus: Lutsenko und Van Avermaet. Mit leichtem Vorsprung begannen sie die letzte Runde. Kittel war mittlerweile zurück im Feld. Konnte aber am Ende nicht in den Schlusssprint eingreifen. Alles deutete jetzt auf einen Massensprint hin. Und den gab es auch. Doch ohne die französische Hoffnung Bryan Coquard, der auf den letzten Metern einen Platten hatte. Das unwiderstehlichste Finish hatte André Greipel. Weil er das richtige Hinterrad, nämlich das von  Alexander Kristoff, erwischt hatte. Doch auch Peter Sagan hatte das richtige Hinterrad – das von Greipel. Obwohl der Gewinner des Grünen Trikots in seinem Windschatten heransprintete und mit einem Tigersprung Greipel noch abfangen wollte, hatte der Deutsche Meister auf der Ziellinie die Nase vorn. Und freute sich diebisch über seinen Coup, mit diesem Sieg die wichtigste Etappe nach 2015 erneut für sich entschieden zu haben. Die Mannschaft des Toursiegers Chris Fromme, Sky, fuhr Arm in Arm über die Ziellinie und feierte den dritten Gesamtsieg des Briten.

Folge uns

Erhalten sie exklusive informationen zur Tour de France

DE CLUB
DE | Appli mobile