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Alle gegen Valverde

Simon Geschke ist ein Mann für Lüttich-Bastogne-Lüttich. Der Gewinner der Tour-Etappe nach Pra-Loup im Jahr 2015 mag wellige Terrains. Doch die Konkurrenz ist hart: „Die besten Klassikerfahrer messen sich dort auf ihrem Terrain“, weiß Geschke. Und nicht nur die; neben dem größten Ardennen-Spezialisten der vergangenen Jahre, Alejandro Valverde (Movistar), wird der gebürtige Berliner auch auf den zweifachen Tour-Sieger Christopher Froome (Sky) sowie den Gewinner der Tour de France 2014, Vincenzo Nibali (Astana), treffen. Diese Bergspezialisten dürften sich über eine Neuerung beim ältesten aller Eintages-Klassiker freuen: Nur zwei Kilometer vor dem Ziel der „Doyenne“ wurde die Steigung in der Rue Naniot eingebaut.

Kurz aber knackig

Dieser Anstieg ist zwar nur 550 Meter lang, dafür aber im Schnitt 10,5% steil und führt darüber hinaus teilweise über Kopfsteinpflaster. Damit hat er jetzt schon das Zeug dazu, einen festen Platz in der Geschichte von Lüttich-Bastogne-Lüttich einzunehmen. Bislang kannte man von hier vor allem die Steigungen Côte de Saint-Roch, Côte de la Redoute oder den letzten Anstieg zum Ziel nach Ans. Insgesamt müssen die 200 Teilnehmer zehn kategorisierte Steigungen überwinden, die alle eines gemeinsam haben: Sie sind kurz, aber knackig. Und sie tun weh, vor allem bei einem Rennen, das insgesamt 253 km lang ist.  

Nachfolger für Thurau gesucht

Aus deutscher Sicht ruhen die Hoffnungen im 124. Jahr des Bestehens dieses Monumentes des Radsports neben Simon Geschke vor allem auf Paul Martens (Lotto-NL Jumbo) und Dominik Nerz (Bora-Argon 18). Dennoch werden den deutschen Fahrern nur Außenseiterchancen eingeräumt. Das gilt auch für Björn Thurau (Interview: „Am Sonntag nochmal in die Vollen gehen“), dessen Vater 1979 als letzter Deutscher bei Lüttich-Bastogne-Lüttich triumphierte. Die Frage für Sonntag lautet daher: Wer kann Alejandro Valverde stoppen? Der Spanier gewann die „Doyenne“ bereits drei Mal und feierte soeben einen historischen vierten Erfolg beim Flèche Wallonne. OB der 23-jährige Franzose Julian Alaphilippe bereits in der Lage sein wird, den Routinier zu bezwingen? Am Sonntag wissen wir mehr.

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