Der Tag begann frostig für die Teilnehmer von Lüttich-Bastogne-Lüttich. Am Start zeigte das Thermometer gerade einmal ein Grad, dazu gab es immer wieder Schneeschauer. Der Veranstalter entschied sich für eine Streckenänderung, um eine schneebedeckte Straße zu umgehen. Dennoch bildete sich schon kurz nach dem Start eine achtköpfige Spitzengruppe, der zwar kein deutscher Fahrer, mit dem Italiener Cesare Benedetti aber immerhin ein Profi des deutschen Teams Bora-Argon 18 angehörte. Die Ausreißer brachten es zwischenzeitlich auf rund neun Minuten Vorsprung, der letzte wurde aber 25 km vor dem Ziel vom Feld eingeholt.
Alle Attacken gekontert
Nicolas Edet (Cofidis) hatte an der legendären Côte de la Redoute noch einmal versucht, alleine wegzufahren, doch er kam nicht sehr weit. Die Mannschaften Movistar (für Alejandro Valverde) und Etixx-Quick Step (für den Zweiten und Dritten des Flèche Wallonne, Julian Alaphilippe und Daniel Martin) bestimmten das Tempo im Hauptfeld. Fluchtversuche von Thomas de Gendt (Lotto-Soudal) und Andrej Grivko (Astana) scheiterten genauso wie von Michael Kwiatkowski (Sky) und Carlos Betancur (Movistar).
Entscheidung in der Rue Naniot
Bei ihrer Premiere im Parcours von Lüttich-Bastogne-Lüttich spielte die Rue Naniot gleich eine Hauptrolle. Denn hier, auf dem 500 Meter langen, im Schnitt 10,5% steilen Kopfsteinpflaster-Abschnitt, lancierte der Schweizer Michael Albasini (Orica-Greenedge) die entscheidende Attacke des Tages. Ihm folgten Rui Costa (Lampre), Samuel Sanchez (BMC) und Wout Poels (Sky). Die Vier konnten einige Sekunden Vorsprung herausfahren und erreichten gemeinsam den letzten Kilometer. Da die Verfolger nicht weit entfernt waren, konnte nicht lange taktiert werden. Wout Poels setzte den ersten Angriff und überraschte damit seine Kontrahenten. Zwar kamen Albasini und Costa noch einmal an den Niederländer heran, doch der konnte einen knappen Vorsprung ins Ziel retten.
Poels größter Erfolg
Für den 28-jährigen Wout Poels war es der größte Erfolg seiner Karriere. Doch auch Albasini (Zweiter) und Costa (Dritter) waren mit ihrem Abschneiden nicht unzufrieden. Ebenso wie der junge Österreicher Patrick Konrad vom Team Bora-Argon 18, der auf einem hervorragenden 15. Rang und damit einen Platz vor dem großen Favoriten Alejandro Valverde landete. Die deutschen Fahrer hatten mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun.