See you on 29th October for the announcement of the routes for the Tour de France and Tour de France Femmes with Zwift in 2025.

''Der Flèche Wallonne ist ein sehr ehrliches Rennen''


Herr Wegmann, die Ardennen-Klassiker sind für Sie immer ein Saisonziel. Dieses Jahr stehen Sie zum dreizehnten Mal am Start des Flèche Wallonne und sind so zusammen mit Joaquin Rodriguez der erfahrenste Fahrer im Feld. Wie lautet die Einschätzung des Routiniers für das Rennen?

Es ist eines dieser Rennen, wo Du lange abwarten musst. Der Schlussanstieg ist zwar nur ein Kilometer lang, aber man braucht vier Minuten für die Mur de Huy. Damit ist es ein langer Berg. Wenn du unten schnell reinfährst, können dir oben die Beine aufgehen. Grundsätzlich spielt beim Flèche mehr die Kraft als die Taktik eine Rolle. Du kannst dir nur die Kraft einteilen und musst schnell genug hochfahren. Ich denke, es wird so sein wie fast immer: Kurz vor dem Ziel werden die Attacken neutralisiert und dann gewinnt oben der stärkste Fahrer. Es ist einfach ein sehr ehrliches Rennen.


Beim Flèche Wallonne stehen häufig gestandene Profis, wie Valverde, Moreno, Rodriguez oder Gilbert ganz oben auf dem Podium. Ist in den Ardennen neben der Kraft die Erfahrung besonders gefragt?

Mit Sicherheit. Viele junge Fahrer machen den Fehler, unten an der Mauer schnell reinzufahren, weil sie denken, es ist ja nur ein Kilometer. Aber du kannst die letzten 300 Meter nicht noch einmal voll durchziehen, denn du bist ja schon am Limit. Es gibt kaum einen Fahrer, der dann noch richtig beschleunigen kann. Man kann es mit keinem Rennen vergleichen. Zum Beispiel der Cauberg beim Amstel. Der ist auch ein Kilometer lang. Aber diesen Kilometer fährst Du nicht in vier, sondern in zwei Minuten. Huy ist so steil – wenn du einmal überziehst, dann bleibst du stehen. Wenn bei 20% Steigung die Kraft weg ist, dann ist es vorbei, dann rollt es nicht mehr weiter.


Wie verlief Ihre Vorbereitung auf diesen Saisonhöhepunkt, sind Sie zufrieden mit dem Frühjahr?

Ich hätte gerne vorher noch ein besseres Ergebnis eingefahren. Letzte Woche beim Pfeil von Brabant war ich sehr zufrieden, da habe ich mich gut gefühlt. Leider hatte ich 15km vor dem Ziel einen Defekt, der ein Ergebnis verhindert hat. Auf den Flèche habe ich mich insgesamt gut vorbereitet. Denn für die Ardennenklassiker bin ich immer hoch motiviert. Dort bin ich immer gut gefahren. Ich war viermal in den Top15 und 2008 ganz nah dran am großen Erfolg. Damals wurde ich als Ausreißer erst 300 Meter vor dem Ziel eingeholt. Wenn du weißt, dass dir ein Rennen liegt, ist das für den Kopf sehr gut. Das gibt dann noch mal ein paar Prozent extra.


Seit Beginn der Saison fahren Sie für das deutsche Team Stölting Service Group. Für die Mannschaft ist die Teilnahme am Flèche Wallonne der erste Auftritt bei einem WorldTour-Rennen. Spüren Sie einen besonderen Druck vor dieser Premiere?

Das Team hat gerade etwas Verletzungspech. Vor allem Rasmus Guldhammer fehlt uns hier. Wenn er in der Form des letzten Jahres wäre, hat er das Potenzial, beim Flèche unter die besten Zehn zu fahren. Er war bei den Cyclassics und in Plouay bereits Top10. Der Großteil unserer Mannschaft für Mittwoch ist bereits WorldTour-Rennen gefahren. So neu die Erfahrung für das Team an sich ist, für uns Fahrer ist es keine Premiere.


Hat Ihr Team sich besonders auf das Rennen vorbereitet? Wurden die Schlüsselstellen noch einmal abgefahren?

Wir sind bereits Montag angereist und werden uns am Tag vor dem Rennen die letzten 60 Kilometer anschauen. Denn es gibt immer wieder veränderte Streckenanpassungen. Ich kenne zwar die meisten Berge, aber es gibt Anstiege, die neu aufgenommen werden und da ist es wichtig, die Abfolge zu kennen.


Zum Abschluss: Wie lautet Ihr Tipp für den Mittwoch?

Für uns als Team wäre eine Top15-Platzierung ein großer Erfolg. Als Favoriten auf den Sieg muss man wohl Valverde nennen. Viele haben sich beim Amstel am Sonntag bedeckt gehalten, aber mit Fahrern wie Rodriguez ist immer zu rechnen.

Folge uns

Erhalten sie exklusive informationen zur Tour de France

DE CLUB
DE | Appli mobile