Mit gut zehn Minuten Verspätung startete die 21. und damit letzte Etappe der Tour de France 2015 - leider bei Regen. Die nassen Straßen sorgten früh für die Entscheidung der Jury, die Zeiten bereits bei der ersten Zieldurchfahrt auf den Champs Elysées zu nehmen und nicht erst am Schluss der Etappe. Den letzten Berg, einen der 4. Kategorie, überfuhr Filippo Pozzato als Erster. Ansonsten gemächliche Einfahrt nach Paris.
Die Trikots stehen fest
Um 18.09 Uhr passierten die übrig gebliebenen 160 der 198 gestarteten Fahrer - darunter noch sieben Deutsche - die Ziellinie. Ab jetzt stand Christopher Froome als Sieger der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt fest. Und mit ihm alle anderen Trikotträger: Peter Sagan als Gewinner des Grünen Trikots, Nairo Quintana als bester Neoprofi und Träger des Weißen Trikots und nochmal Froome, der auch das Bergtrikot gewann, das heute stellvertretend der Zweite, Romain Bardet, trug.
Das Rennen beginnt
Erste Attacken ca. 50 Kilometer vor dem Ziel. Es wurde insgesamt schneller. Der erste Fahrer, der sich ein wenig absetzen konnte, war Sylvain Chavanel, der zum 15. Male die Tour fuhr. Die letzte Sprintwertung gewann Andreij Grivko. Danach konnten sich einige Fahrer lösen. Das Team von André Greipel (Lotto Soudal) kontrollierte das Rennen von der Spitze aus und hielt den Abstand zu Oliviera (Lampre), Vanbilsen (Cofidis) und Vachon (Bretagne-Séché) in Grenzen: maximal 31 Sekunden.
Ausreißer haben keine Chance
22 Kilometer vor dem Ziel ein unverändertes Bild: Vorne das Trio, an der Spitze des Feldes das Team Lotto-Soudal. Die Straßen trockneten ab, gut für einen fairen und, wie Tony Martin im Deutschen Fernshen sagte, "risikoarmen" Schlusssprint. Die durchschnittliche Geschwindigkeit lag bei 48 km/h. Zwölf Kilometer vor Schluss sank der Vorsprung unter 20 Sekunden. Überraschend beteiligte sich auch das Team von Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) an der Nachführarbeit. Auch Katusha war dabei, um Alexander Kristoff in eine optimale Position zu bringen. Als Rohan Dennis beschleunigte, konnte er zum Spitzentrio aufschließen.
Greipel schnellster Fahrer der Tour
Der Führende Vanbilsen ging mit Dennis und zehn Sekunden Vorsprung in die letzte Runde. Mehrere Mannschaften vorne; auch Giant-Alpecin für John Degenkolb. Positionskämpfe in breiter Front mit über 60 km/h mittlerweile im Sonnenschein. Den Sprint eröffnete Kristoff. Cavendish und Greipel noch in sechster und siebter Position. Doch dann kam Greipels unwiderstehlicher Endspurt. In seinem Windschatten Coquard, der am Ende Zweiter wurde vor Kristoff. Greipels zehnter Etappensieg und zugleich der sechste eines deutschen Fahrers - Deutschland damit die stärkste Nation bei der diesjährigen Tour de France, die zum 40. Mal auf den Champs Elysées endete. Degenkolb wurde Achter hinter Cavendish und Sagan.