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Nibali auf dem Gipfel, Contador am Boden

Tour de France 2014 | Etappe 10 | Mulhouse > La Planche des Belles Filles

Sagan und Purito in der Ausreißergruppe
Lieuwe Westra (Astana) und Thomas Voeckler (Europcar) unterstreichen nach 2 km als erste Fahrer ihre Ausreißer-Ambitionen. Ihnen folgen in einer ersten Phase Visconti (Movistar), Riblon (AG2R), Moinard (BMC), Irizar (Trek) und Gérard (Bretagne). Bei km 7 inspiriert die kleine Gruppe Peter Sagan (Cannondale) und Joaquim Rodriguez (Katusha), die sich mit Barta (NetApp) im Schlepptau auf die Verfolgung machen. Im Anstieg zum Firstplan bei km 26 gelingt das Unterfangen.
Kwiatkowski jagt das Gelbe Trikot
Peter Sagan setzt sich in der Abfahrt ab und feiert seinen ersten Sieg bei einem Zwischensprint seit dem Beginn der diesjährigen Tour. Sofort danach finden sich die Ausreißer wieder in der Gruppe ein, aber der Anstieg zum Petit Ballon ändert den Rennverlauf vollkommen: Inzwischen bläst eine weitere Gruppemit Kwiatkowski, Martin (OPQS), Taaramae (Cofidis), Hollenstein und Wyss (IAM) zum Gegenangriff. Im Anstieg zum Col du Platzerwasel bei km 64 schließen sie zur Rennspitze auf und bilden fortan eine 13-köpfige Gruppe: Sagan (Cannondale), Kwiatkowski, Martin (OPQS), Riblon (AG2R), Irizar (Trek), Taaramae (Cofidis), Wyss (IAM), Barta (NetApp), Rodriguez (Katusha), Voeckler (Europcar), Moinard (BMC), Visconti (Movistar) und Westra (Astana). Auf dem Platzerwasel beträgt der Abstand zum Peloton 4’15’’, was Kiatkowski virtuell zum Führenden der Gesamtwertung macht.
Sturz und Aufgabe von Contador
In der Abfahrt nach dem Petit Ballon stürzt Alberto Contador bei km 62 und verletz sich am rechten Knie. Infolge der medizinischen Versorgung büßt der Spanier etwa vier Minuten auf das Hauptfeld ein. Mit der Unterstützung seiner Teamkollegen versucht er danach, die Lücke wieder zu schließen. Doch nach rund 20 Kilometern muss der Kapitän vom Team Tinkoff-Saxo aufgeben. Er nimmt im Wagen seines sportlichen Leiters Platz
Lotto und Astana in der Verfolgerrolle
50 Kilometer vor dem Ziel erhalten die Fahrer von Lotto-Belisol Unterstützung von der Formation Astana, um das Peloton an die Spitzengruppe heranzuführen, die inzwischen auf neun Fahrer geschrumpft ist. Die ununterbrochen von Tony Martin und Michal Kwiatkowski angeführten Ausreißer verbuchen in den schweren Anstiegen zum Col des Chevrères einen Restvorsprung von 2’20’’. Nach der geleisteten Arbeit von Tony Martin beendet Kwiatkowski das gemeinsame Abenteuer, doch wird der Pole selbst in den letzten besonders steilen Anstiegen des letzten Kilometers von Joaquim Rodriguez überflügelt, der das Bergtrikot im Visier hat. In dem gleichen Anstieg verliert Tony Gallopin den Kontakt zur Gruppe der Favoriten und gleichzeitig auch das Gelbe Trikot.
Purito muss sich mit dem Bergtrikot begnügen
Bereits der Anstieg zum Col des Chevrères ist nicht spurlos am Peloton vorbeigegangen, als Talansky, Rolland und Van den Broeck auf der Strecke bleiben. Und die Auslese wird im Schlussanstieg noch brutaler. Rodriguez nimmt letzteren mit Kwiatkowski in Angriff, hängt ihn aber kurz vor der Markierung der letzten 5 km wieder ab. Die Sache sieht gut aus für „Purito“, doch macht ihm die Auseinandersetzung im Anstieg zu La Planche einen Strich durch die Rechnung. 3 km vor dem Ziel bläst Vincenzo Nibali zu einer Attacke, mit der er nicht nur all seine direkten Widersacher in der Favoritengruppe abschüttelt, sondern auch noch Rodriguez einholt und unter dem Teufelslappen quasi stehen lässt, um seinen zweiten Tageserfolg bei der Tour de France zu feiern. Hinter dem italienischen Landesmeister attackiert Thibaut Pinot und wird Zweiter vor einer kleinen Gruppe mit Richie Porte, Alejandro Valverde, Jean-Christophe Péraud und dem neuen Weißen Trikot, Romain Bardet.

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