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Planche des Belles Filles: die Schlacht der Vogesen (3/5)

DAS TERRAIN

Man kann wohl davon ausgehen, dass die Protagonisten der Tour sich in dieser Phase schon ein wenig über die Reliefs der Etappe nach Sheffield oder über die Pflastersteinpassagen von Arenberg Porte du Hainaut verteilt haben werden. Doch die erste Konfrontation im Gebirge bleibt dennoch ein Augenblick der Wahrheit, der die Glaubwürdigkeit der vom einen oder anderen im Vorfeld formulierten Versprechungen untermauern wird. Im Mittelgebirgsmassiv der Vogesen ist diese Gipfelschlacht erdacht worden, die Offensiven während der gesamten Etappe ermöglicht, denn sie ist in einem besonders dynamischen Format auf einer Strecke von nur 161,5 km gestaltet worden. Im Gegensatz zum ersten Besuch an der Planche des Belles Filles (oder: ‚Brett der schönen Mädchen‘) im Jahre 2012 sieht die Strecke dieses Mal eine Reihe von Schwierigkeiten vor, die auch den schönsten Etappen in den Alpen oder Pyrenäen genügen würden. Zum Ende des Tages aber wartet noch der beeindruckende finale Anstieg nach La Planche, hier kann man sich auf einen Kampf der Puncher gefasst machen.  

ALLE SCHWEINWERFER AUF… CHRIS FROOME

Der Träger der Rückennummer 1 erinnert sich natürlich daran, dass sein Zähler zu den Etappensiegen sich vor zwei Jahren bei diesem damals erstmaligen Finale geöffnet hat, bei dem er sich zeitweilig von seiner Rolle befreit hat, um sich von Cadel Evans und seinem Kapitän Bradley Wiggins abzusetzen : « Das war ein ganz besonderer Tag, einer von jenen, die man nie vergisst. Der Sieg bei einer Etappe der Tour de France war für mich eine schöne Bestätigung, nachdem ich bei der Vuelta mit den Besten mithalten konnte », erinnert sich Chris Froome bei der Erwähnung dieser viel kommentierten und unterschiedlich interpretierten Demonstration der Stärke…

Diesmal wird der Kontext ein ganz anderer sein, denn „Froomey“ wird nicht mehr geneigt sein, sich der Welt zeigen zu wollen. Die Bestätigung seines Status als absoluter Favorit hingegen könnte mit sich bringen, dass er sich bei diesem ersten Stelldichein von seinen Rivalen absetzen möchte. Und im Sinne des britischen Fahrers, der diesbezüglich von letour.fr befragt wurde, geht es sehr wohl darum, sich auf entschiedene Weise zu positionieren: „Dieses Jahr werden sich die Anwärter erstmals wirklich in diesen Anstiegen zeigen müssen. Wir werden genau wissen, was jeder bei dieser Etappe in den Beinen hat. Es wird vielleicht keine großen Zeitunterschiede geben, weil der finale Anstieg nicht allzu lange ist. Es wird aber schöne Gefälle gegeben haben, bevor wir in La Planche ankommen, wodurch gute Bedingungen für einen echten Test geboten sind.“

SIE WERDEN NICHT WEIT DAHINTER SEIN…

Die strategischen Erwägungen sind an diesem 10. Renntag schon recht weitreichend. Und die Abstände, die 2012 vielleicht noch zu vernachlässigen gewesen sind (die ersten 10 Fahrer innerhalb einer Minute), könnten angesichts des Etappenprofils und der seit Leeds bereits absolvierten Kilometer andere Ausmaße annehmen. Unter den Kandidaten auf die ersten Plätze bei der Tour sind auch einige der schlagkräftigsten Puncher der Radsportwelt zu finden, angefangen bei einem spanischen Trio mit sehr hohen Referenzen und Ambitionen. Alberto Contador ist sich der Wirkung bewusst, den ein Erfolg gegen Froome „in Sky-Country“ haben könnte und wird sich nicht zurückhalten, zu einem schweren Schlag gegen ihn auszuholen, wenn er dazu in der Lage ist. Alejandro Valverde, der wahrscheinlich an einem Zeitpunkt in seiner Laufbahn angelangt ist, an dem er alles versuchen muss, um ein prestigeträchtiges Resultat bei der Tour zu erzielen, wird seine Qualitäten explosiver Tempoerhöhungen zur Geltung bringen wollen, die er bei dem Wallonischen Pfeil im Frühling noch einmal beeindruckend unter Beweis gestellt hat. Und Joaquim Rodriguez, der Drittplatzierte bei der Tour 2013, sagt, sich stärker auf die Vuelta konzentrieren zu wollen, wird aber seinem Ruf als ‚Schrecken der Mauern‘ gerecht werden wollen, wenn er auf den letzten 500 Metern mit den Besten mitzieht. Vincenzo Nibali, 4. auf diesem Anstieg im Jahre 2012 (7’’ hinter Froome), musst ebenfalls Kontakt halten, wenn er im Rennen um den Gesamtsieg dabei bleiben wird. Seit seinem letzten Besuch bei der Tour hat sich das Peloton um einige Puncher bereichert, die es im Auge zu behalten gilt, wie etwa Michal Kwiatkowski, der ebenfalls einen Platz unter den Top 5 anpeilen kann. Und schließlich geht es bei der Herausforderung genauso um die sportliche wie um die affektive Seite, denn Thibaut Pinot wird sich auf diesen Gebirgshängen zeigen wollen, die er von Kindesbeinen an befährt.

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