Tuft zähmt „The Beast“
Dmitriy Muravyev gebührt die Ehre der roten Laterne der Gesamtwertung, das prestigeträchtige Zeitfahren als erster Fahrer in Angriff zu nehmen. Dennoch bleibt ihm die Freude verwehrt, die Ziellinie des Mont-Saint-Michel auch als Erster zu überqueren, da der hinter ihm gestartete Svein Tuft ihn unterwegs überholt. Der Profi vom Team Orica-GreenEdge und achtmalige kanadische Zeitfahrmeister, behauptet die Spitzenposition sogar dauerhaft, nachdem er das Duell mit dem Meister der Niederlande, Lieuwe Westra, gewonnen hat.
Tony Martin übernimmt das Kommando
Knapp zwei Stunden später schiebt sich Jérémy Roy als Erster zwischen Tuft und Westra, 8’ hinter der vorläufigen Bestzeit. Doch jetzt fällt die Referenzzeit mit der Zielankunft von Thomas De Gendt, der seine Führung eine kurze Minute lang auskosten darf, ehe… Tony Martin förmlich ins Ziel rast. Erwartungsgemäß kann sich der amtierende Weltmeister absetzen. Sein Vorsprung auf De Gendt beträgt 1’01’’. Mit einem Durchschnittstempo von 54,27 km/h erscheint seine Leistung außer Reichweite, ausgenommen für eine Handvoll Spezialisten, die ihr Glück versuchen werden.
Kwiatkowski jagt Quintana Trikot ab
Tejay Van Garderen und Sylvain Chavanel scheinen die Bestmarke bei der ersten Zwischenzeit noch in Gefahr bringen zu können, doch letztlich kommt keiner von beiden weniger als eine Minute an Martin heran. Auch Richie Porte ist ein glaubwürdiger Kandidat, beißt sich aber ebenso die Zähne an der Bestmarke aus. Michal Kwiatkowski, besonders gut in Form, liegt bei der Zwischenzeit ähnlich (1’31’’ hinter Martin) und erntet am Ende der Etappe den verdienten Lohn seiner Leistung, da er Nairo Quintana das Weiße Trikot entreißt.
Froome 12’’ hinter Martin
Schon kurz nach seinem Start erweckt Chris Froome den Eindruck, das Gelbe Trikot zu verteidigen, seinen Vorsprung in der Gesamtwertung deutlich auszubauen (Valverde, Mollema, Ten Dam, Kreuziger und Contador, seine ersten Verfolger, verlieren heute allesamt ungefähr zwei Minuten), und gar den Zeitfahr-Weltmeister herauszufordern. Bei den ersten beiden Zwischenzeiten unterbietet Froome seinen deutschen Rivalen um eine bzw. zwei Sekunden. Der deutsche Meister ist mehr als besorgt, doch umso größer ist die Erleichterung, als Froome letztlich mit einem Rückstand von 12’’ ins Ziel kommt. Dessen ungeachtet hat auch derSky-Kapitän allen Grund zur Freude, da er die 12. Etappe mit einem komfortablen Vorsprung von 3’25’’ auf Alejandro Valverde, den Zweiten der Gesamtwertung, ins Visier nehmen kann.
Etappenrückblick
10 Juli 2013
- 17:56
Zwei Meister ihrer Art...
Tour de France 2013 | Etappe 11 | Avranches > Mont-Saint-Michel