Marino leitet den Ausreißversuch ein
Gleich nach dem Start hat sich Jean-Marc Marino (SOJ) als erster Fahrer vom Peloton abgesetzt, gefolgt von Johnny Hoogerland (VCD) in einer ersten Phase, dann von Christophe Riblon (ALM) und Rudy Molard (COF), die sie ab Kilometer 9 begleitet haben. Das Quartett hat sich zunächst leicht absetzen können und die Côte de Saint-Ferréol mit 9’ Vorsprung erreicht, mit Molard an der Spitze. Der Abstand ist bei km 40 sogar noch auf 9’50’’ angestiegen. Diesen Zeitpunkt haben die Fahrer von Team Sky gewählt, um Orica-GreenEdge bei der Nachführarbeit zu unterstützen. Die Annäherung ist ohne Überstürzung vollzogen worden, denn die Ausreißergruppe hat die Verpflegungsstelle noch mit 7’20’’ Vorsprung erreicht.
Greipel glaubt noch daran
Die Cannondale-Mannschaft hat sich zeitweilig an die Spitze gesetzt, um den Zwischensprint vorzubereiten, wo nach der Passage der Ausreißer noch 11 Punkte für den 5. Platz zu vergeben waren. Aber einmal mehr hat Andre Greipel die meisten dieser Punkte eingeheimst, vor Sagan und Cavendish. Diese Tempoerhöhung hat die Marge der Ausreißer in dieser Rennphase auf 4‘35‘‘ schrumpfen lassen. Und das Tempo im Hauptfeld sollte angesichts der herannahenden ersten Schwierigkeit ‚außer Kategorie‘ dieser Tour de France 2013 noch weiter erhöht werden. Die Mannschaften von Saxo-Tinkoff und Belkin haben die Nachführarbeit an der Spitze des Pelotons geleistet und den Rückstand bis zum Fuße des Anstiegs zum Port de Pailhères auf 1’ verringert.
Voeckler und Rolland in Bewegung
Christophe Riblon hat sich an den ersten Hängen abgesetzt und seine Wegbegleiter mit einer einmaligen Tempoerhöhung zurückgelassen. Er hat voller Zuversicht die ersten Kilometer in Angriff genommen, woraufhin es aber verschiedene Attacken gegeben hat, eine erste von Robert Gesink, der sich als Erster bedrohlich gezeigt hat, genau wie Thomas Voeckler, der sein Glück 10 km vom Port versucht hat, oder auch Pierre Rolland, der danach angegriffen hat. Der sicherste und härteste Schlag ist aber auf der Hälfte des Anstiegs von Nairo Quintana gesetzt worden. Er hat nacheinander Voeckler und dann Gesink eingeholt und abgehängt. 5 km vor dem Gipfel ist er dann zu Riblon vorgestoßen und hat ihn aufgefordert, sich bei ihm ans Hinterrad zu heften. Doch der Franzose musste schon bald abreißen lassen und Quintana alleine dem ‚Souvenir Henri Desgrange‘ entgegenfahren lassen.
Quintana setzt sich erneut ab
Quintana hat den Gipfel alleine erreicht, musste auf der Abfahrt aber Pierre Rolland immer näher herankommen lassen, um dann gemeinsam mit ihm den finalen Anstieg in Angriff zu nehmen. Die Lebensdauer dieses Duos war jedoch begrenzt. Zunächst weil Quintana sich erneut abgesetzt hat, um zu versuchen, seine Mission alleine zu Ende zu führen. Vor allem aber weil der von Team Sky vorbereitete Coup die Rivalen jedweder Hoffnung beraubt hat. Das von Kiryienka und dann von Porte betriebene Auswahlrennen hat die Gruppe der Favoriten im Eiltempo schrumpfen lassen.Tejay Van Garderen ließ als erster Fahrer in dieser Gruppe Anzeichen der Schwäche erkennen, doch auch die anderen Leader wurden nacheinander von Sky in Atemnot gebracht.
Porte macht auch den Unterschied
Der entscheidende Tempovorstoß wurde von Chris Froome gleich nach der Banderole der letzten 5 Kilometer gesetzt, nachdem Quintana eingeholt worden war. Keiner konnte sich mehr ans Hinterrad des Briten heften, der sich mit der deutlichen Absicht abgesetzt hat, erhebliche Zeitabstände herauszufahren. Contador war unfähig zu reagieren und hat mit Müh und Not versucht, Schadensbegrenzung zu betreiben. Richie Porte hingegen hat nach der Feststellung der Situation bei seinen unmittelbaren Rivalen Quintana und Valverde ebenfalls den Unterschied gemacht und sich auf die Verfolgung seines Kapitäns begeben, der da schon dabei war, die Etappe im Alleingang für sich zu entscheiden. Der Australier hat die Etappe in der Tat als Zweiter beendet. Er hat Ax-3-Domaines als einziger Fahrer mit weniger als einer Minute Rückstand erreicht.
Etappenrückblick
6 Juli 2013
- 17:20
Glanzvorstellung von Froome
Tour de France 2013 | Etappe 8 | Castres > Ax 3 Domaines