Bradley Wiggings: "Das darf man nicht auslassen."

Es ist ziemlich schwer, alles zu verarbeiten, was hier passiert. Bei jeder Tour haben die Champs-Elysées bei mir Gänsehaut ausgelöst. Wir hatten hier heute noch eine Aufgabe für Mark zu erfüllen und waren extrem motiviert. Auf einmal ging alles sehr schnell und die Konzentration war auf dem Höhepunkt. Diese Tour mit einem Etappensieg für Mark abzuschließen … es könnte nicht besser sein.
Mir fehlen die Worte. Vor 24 Stunden fühlte es sich noch ganz anders an. Wir sind dermaßen motiviert zur Tour gekommen und waren so darin vertieft, das zu leisten, was wir uns vorgenommen hatten, dass man sich nicht einfach sagen kann: „Also so ist das!“ Es war von Anfang bis Ende hart, auch noch, als ich auf dem letzten Kilometer führte. Jetzt, wo ich zu Füßen des Siegerpodiums stehe, versuche ich, mir alles vor Augen zu halten, aber es ist ein seltsames Gefühl.
Wir werden jetzt unsere Blase verlassen und langsam realisieren, was es all den Menschen bedeutet, die an diesem Wochenende hierhergekommen sind, um uns zu sehen. An der Kurve zu den Champs-Elysées stand ein Meer von Briten, die einen Höllenlärm veranstaltet haben. Das ist fast so wie das, was ich bei den Olympischen Spielen in Athen erlebt habe, als ich auf der Zielgeraden ankam. Diese Art von Gefühl ist phänomenal. Das darf man nicht auslassen.
Heute Abend fahre ich nach Hause und wende mich sofort den Olympischen Spielen zu. Ich fange morgen mit dem Training an, denn ich habe ein olympisches Zeitfahren zu gewinnen. Das hat höchste Priorität, es gibt nichts anderes. Es ist komisch, Paris zu verlassen, ohne zu feiern, weil es schön wäre, ein wenig Zeit mit der Gruppe verbringen und den Sieg genießen zu können. Denn jeder hat sehen können, dass das Teamarbeit war. Die Mannschaft war auch heute wieder unglaublich. Es war mir eine absolute Ehre, mit den Jungs drei Wochen lang fahren zu dürfen.