Andy Schleck, König auf dem Tourmalet

Sturz von S. Sanchez _ Kristjan Koren (LIQ) startet schon auf dem zweiten Kilometer durch und wird ab Km 5 von Flecha, Boasson Hagen (SKY), Kolobnev (KAT), Burghardt (BMC), Pauriol (COF) und Perez Moreno (EUS) begleitet. Die sieben Ausreißer kommen zunächst nur langsam voran. Allerdings stört bei Km 23 der Sturz von Samuel Sanchez, Dritter der Gesamtwertung, die Verfolgungsarbeit. Genau in diesem Moment tritt Carlos Sastre an, der sich schon angriffslustig gezeigt und Konovalovas als Aufklärer nach vorne gesandt hatte. _ Sastre isoliert _ Der Gewinner der Tour 2008 nimmt den Anstieg zum Col de Marie-Blanque mit 3’35’’ Rückstand auf die Ausreißer in Angriff. Auf der Passhöhe gibt er sich bei einem Rückstand von 1’20’’ nicht damit zufrieden, das Peloton (8’) distanziert zu haben. Trotz seiner Bemühungen kommt der eifrige Spanier auch im Anstieg zum Col du Soulor nicht entscheidend heran, wo sein Rückstand auf 2’55’’ anwächst. In dieser unkomfortablen Situation muss Sastre seine Niederlage einräumen und kehrt bei Km 140 ins Peloton zurück. _ Kolobnev setzt nach _ Die ersten Steigungen zum Tourmalet bedeuten sofort das Aus für Boasson Hagen und Flecha. Aber vor allem die Tempoverschärfung von Kolobnev 14 Km vor dem Ziel sprengt die Spitzengruppe. Burghardt kann den Kontakt halten, aber 12 Km vor der Ziellinie setzt der Russe nach und zieht alleine von dannen. Allerdings ist die Hoffnung nur von kurzer Dauer, denn die Tempoverschärfung der Favoritengruppe kennt keine Gnade. Zunächst erhöht Saxo Bank die Schlagzahl. Die Attacke des Teamkapitäns erfolgt hinter Barèges, 10,5 Km vor dem Ziel. _ Rang drei für S. Sanchez _ Andy Schleck distanziert alle Mitglieder der Favoritengruppe… bis auf Alberto Contador. Während des gesamten Schlussanstiegs besinnt sich der Titelverteidiger auf eine Strategie: Am Rad seines Rivalen zu bleiben. Kolobnev wird schnell eingeholt und 8,5 Km vor dem Ziel abgehängt. Ein einziges Mal, 4 Km vor dem Ziel, platziert Contador eine brutale Gegenattacke, kann Schleck aber nicht abschütteln. Die beiden Männer scheinen sich mit ihrem Auftritt zu begnügen, durch den weitere potenzielle Widersacher wie Samuel Sanchez und Denis Mentschow zurückgeworfen werden. Im Finale holt sich der Olympiasieger vorübergehend Rang drei der Gesamtwertung 21’’ vor Mentschow. Der Etappensieg entscheidet sich in der letzten Kurve ohne wirklichen Kampf: Andy Schleck setzt sich um eine halbe Radlänge durch.