Rasmussen zeigt sich _ Das – im Gegensatz zu den vorangehenden Etappen - hohe Tempo verhinderte zu Beginn des Rennens jedwede Ausreißversuche, auch den von Alessandro Ballan bei Km 9. Die Stimmung der Flachetappen setzte sich mit dem Kampf um die Punkte beim ersten Zwischensprint kurzzeitig fort: Boonen, Zabel und Bennati erreichten in dieser Reihenfolge die Wertungslinie. Doch die Gebirgsluft sollte sich kurz danach beim ersten Anstieg im Peloton ausbreiten, in dem sich der zweifache Gewinner des Gepunkteten Trikots erstmals gezeigt hat: Rasmussen setzte sich mit Verdugo an die Spitze, mit einem symbolischen Vorsprung vor Chavanel, der nunmehr offiziell über die Absichten des Dänen unterrichtet war. _ _ 15 Fahrer an der Spitze _ Die Ausreißer setzten sich gleich nach dieser ersten Geschmacksprobe zahlreich in Bewegung. Die Aufgabe war schwierig, aber sechs Fahrern - Gerdemann (TMO), Perez (EUS), Fofonov (C.A), Martinez (DSC), Lefèvre (BTL) und Vaugrenard (FDJ) – gelang es, sich abzusetzen. Kurz danach stieß noch Savoldelli (AST) hinzu, dann wurde die Gruppe mit der Ankunft von Gutierrez (GCE), Flecha (RAB) und Tankink (QST) bei Km 55 und Elmiger (A2R), Wegmann (GST) und Pineau (BTL) bei Km 72 auf 15 Fahrer verstärkt. Der erfolgreiche Ausreißversuch des Tages erreichte den Sprint von Anglefort mit einem maximalen Vorsprung von 8’30“ auf das Peloton. _ _ De la Fuente fährt auch um die Punkte _ Die Mannschaften von Predictor-Lotto und CSC, die keine Fahrer in der Ausreißergruppe dabei hatten, haben das Tempo im Hauptfeld vorgegeben, um den Abstand in annehmbaren Proportionen für die Favoriten der Tour zu halten, insbesondere Evans, Sastre und Schleck. Nach 100 Rennkilometern wurde der Rückstand auf 7’ reduziert. Dies war ausreichend für David De la Fuente, der sich systematisch von seinen Weggefährten absetzte, um die maximale Punktezahl an den Gipfeln der Anstiege von Cruseilles (km 122,5) und Peguin (km 134) einzustreichen. _ _ Gerdemann hängt Fofonov ab _ Die sehr regelmäßig geleistete Nachführarbeit erzielt genau das zum Fuß des Anstiegs zum Col de la Colombière gesteckte Ziel: der Rückstand der Führenden betrug nur noch 5’. Bei dieser letzten Schwierigkeit des Tages sollte sich die Gruppe nach einem ersten Angriff von Gutierrez 14 km vor dem Gipfel zunehmend auflösen. Im ersten Teil des Anstiegs aber sollte sich das Duo Gerdemann-Fofonov alleine auf den Weg zum Gipfel machen. Bei zunehmendem Steigungswinkel, insbesondere ab dem Dorf Le Reposoir, gelang es dem Deutschen, seinen zeitweiligen Weggefährten abzuhängen. Er gelangte alleine zum Gipfel, mit 18“ Vorsprung auf Landaluze, der letztlich der widerstandsfähigste unter den restlichen Ausreißern war. _ _ Die Favoriten gehen keine Risiken ein _ Ohne bereits eine unerbittliche Auswahl zu treffen, löste sich das Peloton doch langsam auf und verlor insbesondere seinen Träger des Gepunkteten Trikots. Rasmussen nutzte die Abwesenheit von Chavanel, um in der Bergwertung Boden gutzumachen. Die wichtigsten Favoriten haben daraufhin eine Gruppe von rund dreißig Fahrern gebildet. Keiner von ihnen hat jedoch einen echten Gegenangriff gestartet, und dadurch konnte Gerdemann letztlich zusätzlich zum Etappensieg die Führung in der Gesamtwertung erringen. Winokurov und Klöden, deren Leistungen nach ihren Stürzen bei der 5. Etappe besonders beobachtet wurden, konnten das Tempo halten.
Etappenrückblick
14 Juli 2007
- 18:14
Gerdemann hat es gewagt
Tour de France 2007 | Etappe 7 | Bourg-en-Bresse > le_grand_bornand