Landis setzt alles auf eine Karte - und gewinnt!

Tour de France 2006 | Etappe 17 | Saint-Jean-de-Maurienne > Morzine

Tour de France, 93. Auflage _ 17. Etappe: Saint-Jean-de-Maurienne - Morzine (200,5 Km) _ Pässe und Erhebungen _ Km 82,5: Col des Saisies, Kat.1 (14,9 Km bei 6,4%) _ Km 109: Col des Aravis, Kat.2 (5,9 Km bei 7,1%) _ Km 134: Col de la Colombière, Kat.1 (11,8 Km bei 5,8%) _ Km 162: Côte de Châtillon-sur-Cluses, Kat.3 (5,1 Km bei 4,9%) _ Km 188,5: Col de Joux-Plane, außer Kat. (11,7 Km bei 8,5%) _ Die Zwischensprints: Le Grand-Bornand (Km 122), Verchaix (Km 172,5) _ 146 Fahrer am Start. Eine Abmeldung: Jose Rujano (Esp – QSI) _ Reeller Start erfolgt um 11h46 _ Heiß und sonnig. _ _ _ Immer wieder diese Ausreißer _ Nach zwei sehr anspruchsvollen Alpenetappen scheinen die Fahrer im Feld nichts gegen eine rasch gebildete Ausreißergruppe einzuwenden zu haben. Die Fahrer von Rabobank unterbinden zwar eine von Simoni bei Km 2 mit Tiralongo, Garate, Caucchioli, Paolini, und Geslin gestartete Attacke. Bei 10 Km werden die Ausreißer gestellt. Der nächste Versuch umfasst bei Km 12 insgesamt 15 Fahrer. Aber Posthuma, dann Weening und De la Fuente machen nicht lange gemeinsame Sache mit den restlichen Ausreißern. Bei Km 29 brechen sie den Fluchtversuch ab und lassen Padrnos, O’Grady, Sinkewitz, Righi, Garate, Tankink, Halgand, Le Mével, Augé, Gilbert und Paolini in Ruhe ziehen. Ihr größter Abstand erreicht bei Km 59 11’10’’. _ _ Der Geniestreich von Landis _ Als sich das Feld dem Anstieg zum Col des Saisies nähert, holen die Fahrer von Phonak auf Geheiß ihres Kapitäns zu einem taktischen Coup aus. Zunächst ziehen sie das Feld durch eine progressive Tempoverschärfung in die Länge, dann lassen sie Landis die Schlagzahl auf den ersten Metern des Anstiegs selbst erhöhen. Auf einem drei Kilometer langen Abschnitt entledigt er sich all seiner Rivalen und macht sich alleine auf den Weg der Verfolgung der Ausreißergruppe, die Auflösungserscheinungen offenbart. Auf dem Gipfel liegt Landis 3’10’’ hinter dem alleine führenden Halgand und distanziert vor allem die Gruppe um ds Gelbe Trikot auf 3’25’’. _ _ Ein falscher Verbündeter für Landis _ Im Anstieg zum Col des Aravis, bei Km 102, stößt Landis zu der Gruppe, aus der Patrice Halgand kurz zuvor ausgeschert ist. Der Amerikaner will das Tempo weiter hoch halten und schüttelt seine gerade gewonnenen Weggefährten ab. Auf dem Gipfel sind nur noch Sinkewitz, O’Grady und Righi an seiner Seite. Im nächsten Anstieg zum Col de La Colombière bestätigt sich das Leistungspotenzial von Landis: Zunächst wird Patrice Halgand eingeholt und abgehängt, dann ist nur noch Sinkewitz bei ihm, ständig am Hinterrad. Auf dem Gipfel beträgt der Vorsprung der beiden unerbittlichen Rivalen 8’35’’. _ _ Sinkewitz gibt nach _ Die Fahrer von CSC warten bis zum Km 145, als der Rückstand 9’05’’ beträgt, um die Verfolgung von Landis aufzunehmen. Rasch schließen sich die Fahrer von T-Mobile der Aufholjagd zum Vorteil ihres Kapitäns Klöden an. Am Fuße des Schlussanstiegs liegt das Feld 6’15’’ zurück. Kaum nimmt die Steigung zu, da muss Sinkewitz abreißen lassen, und Landis setzt seine Fahrt im Alleingang fort. _ _ Sastre Zünglein an der Waage _ Im Feld nehmen die CSC-Fahrer das Heft in die Hand und schlagen auf dem ersten Kilometer des Anstiegs ein sehr hohes Tempo an. Hinter Sastre und Schleck fällt die Gruppe auseinander. Eine kleine, erlesene Gruppe entsteht mit Moreau, Evans, Mentschow und Cunego. Klöden folgt dem Tempo nicht und schließt sich der Gruppe um das Gelbe Trikot mit Pereiro an. Sastre treibt die Aufholjagd alleine weiter voran und erweist sich im Anstieg als Zünglein an der Waage. Hinter ihm heißen die hartnäckigsten Verfolger Cunego und Moreau, die nach der Hälfte des Anstiegs Evans und Mentschow hinter sich lassen. Auf dem Gipfel hat Landis immer noch 5’05’’ Vorsprung auf Sastre, 6’ auf Moreau, der Cunego abgeschüttelt hat (6’20’’), und 6’55’’ auf das Gelbe Trikot. _ _ Landis wieder Favorit _ Im Ziel hat Landis zwei Gründe zur Freude: Er behält seinen Vorsprung in der Abfahrt bei, gewinnt seine erste Etappe bei der Tour de France und nimmt wieder seinen Platz in der Reihe der Anwärter auf den Gesamtsieg ein.

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